• Manchmal fühle ich mich seltsam. Merkwürdig würde es auch gut treffen. Es ist, als ob mein Kopf von Außen einen Druck spürt, der langsam meinen Schädel zerdrückt, kaum spürbar, aber allmählich zunehmend. Das ist kein konstantes Gefühl, kein fester Moment, in dem es geschieht. Keine ersichtliche Ursache.
    Ich habe da eine Ahnung, woher das kommt, und ich komme damit zurecht. Muss ich ja, fragt ja keiner danach.
    Auch damit, dass ich ab und zu das Gefühl habe, dass nicht die Welt, aber ich untergehe. Ich halte mich über Wasser.


    Wie die meisten Menschen, nicht wahr? Alle mit ihren Problemchen, vielleicht auch ähnlich dem „meinen“, wenn ich es als Problem behandeln würde. (Wo kein Kläger, da kein Richter. Nicht?)
    Aber einige mögen diese Ausdrucksweise verurteilen, die Art, wie ich es beschreibe.
    Es weicht wohlmöglich vom allgemeinen Denkalgorithmus, und damit also auch von der so genannten Norm, ab. Nett formuliert mag das zutreffen, und ich gestehe da auch den einen oder anderen Psyche-Knick ein, aber es gibt hierfür auch andere Umschreibungen.


    Aber wer sind eigentlich die Verrückten dieser Welt?
    Wer urteilt darüber?
    All die, die meinen, sie seien nicht verrückt?
    Und wer fällt dieses Urteil? Wer entscheidet, was verrückt ist, und was als allgemeine Norm geahndet wird?


    Wenn es Menschen gibt, die in einem Restaurant sitzen, und laut Dinge sagen wie: „Den Dieter Bohlen würd’ ich ja auch heiraten.“ (es handelt sich jetzt dabei um kein 100&iges Zitat) oder etwas derartiges, mich dann aber unverständlich dreinblickend anschaut, mit einem Kopfschütteln seine Abneigung offen legt, nur weil ich ganz wahrscheinlich ihren Gedanken nicht teile und eventuell gelacht habe.
    Davon, dass ich unpassend gekleidet war, will ich hierbei mal gekonnt absehen.


    „Und wir sind die Verrückten dieser Welt?“ stellt ich die Frage meiner Begleitperson, die, ebenso wie ich, unpassend für die Lokalität, gekleidet war.


    Erschreckend. Wirklich Angst einflößend, was eine Norm alles beinhalten kann. Sie besagt, du sollst ins „norm“ale Schema passen. Angepasste Kleidung, angepasste Aussprache, angepasste Verhaltensnorm.
    Aber Gedanken zählen nicht dazu(?).
    Ist dann nicht jeder „norm“al und verrückt zugleich?
    Beurteilt nach Wo und Wann und Wie und Warum?
    Wann denkt ein Mensch genau das, was er soll? Wie oft ertappt man sich selbst dabei irgendwelchen Tagträumen nach zu hängen? Und… Was soll er denn eigentlich denken?


    Vielleicht ist all das verständlich genug und auch ein Argument, nein, sogar eine ausdrückliche Erlaubnis, dass ich mich manchmal so fühlen darf. Als würde all die Normalität, Entschuldigung, all der Wahnsinn (beides nimmt sich eigentlich nicht viel) mich verrückt machen.
    Das Leben ist ein Balanceakt zwischen diesen beiden Parallelen.
    Vielleicht bin ich ja wirklich verrückt, aber wenn, dann ist das von meinem Standpunkt aus die einzig gesunde Reaktion auf das Leben.

  • Danke, es ist so ziemlich in Alltagssprachform gehalten. Vermutlich liegt es daran :smiling_face:


    Ohja... aber das hat damit nichts zu tun ^^ Denke oder hoffe ich doch mal.

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