Beiträge von Taiyo

    "Antwort: Nun, wie immer du es sagst, Scy ...", lautete nach einigen Minuten der Verzögerung die Entgegnung des Mechanoiden, nachdem er sich von den mentalen Liebkosungen der Mantiden langsam wieder gefangen hatte. Daraufhin setzte er die Reperaturen an seinem Körper weiter fort, während er von Zeit zu Zeit der technisch wenig versierten Scy, die ihn teils erstaunt beobachtete, erklärte, was er wie gerade repariere und wozu dieses Stück diene. Bald schon war der Körper abgesehen von den hier nicht zu beseitigenden Lackschäden vollständig wieder hergestellt, es fehlten lediglich noch die Waffensysteme, die noch zu montieren seien.
    "Erklärung: Ich danke dir, dass du während meiner Reperaturarbeiten über mich gewacht hast, Scy. Aber nun ist meine Körper nahezu vollständig wiederhergestellt und lediglich meine Bewaffnung fehlt noch. Deren Montage und anschließende Kallibrierung wird jedoch noch einiges an Zeit einnehmen. Wenn du also bereits zum Tempel zurückkehren und nicht länger noch warten möchtest, so kannst du dies auch gerne tun."

    Zuneigung nicht rein freundschaftlicher Natur ? Sollte es also wahr sein, dass Scy tatsächlich Taiyo als Ziel der mysteriösen Empfindung "Liebe", von der der Mechanoide schon teils absonderliche Dinge gelesen hatte, in Erwägung zog ? Zweifelsfrei hinterließ die Morphin den Roboter damit erwartungsgemäß in einer Verwirrung, die sie selbst über ihre mentale Bindung zu ihm sehr wohl spüren dürfte. Doch war es keinesfalls als ein negatives Zeichen aufzunehmen, denn seine Gedanken kreisten teils von "Was ist Liebe überhaupt ?", über "Wie muss man mit ihr umgehen ?" bishin zu "Ob ich zu derlei Empfindung fähig sein kann ?". Ein Zeichen von befürchteter Verängstigung würde das Mädchen vergebens suchen, höchstens eine gewisse Unsicherheit finden können. Doch obwohl oder viel mehr vielleicht gerade weil ihm so viele Gedanken durch seine künstliche Intelligenz wanderten, brachte der Mechanoide kein Wort hervor und starrte das Mädchen stattdessen wortlos und leicht irritiert an, seine Reperaturarbeiten geistesabwesend unterbrechend.

    Taiyo, der aus einem für ihn auch immer noch unerklärlichen Grund nun dazu fähig war Scys telepathischen Worte zu verstehen, lauschte innerlich angetrengt ihren eben diesen. War es ein kurzfristiger Nebeneinfluss der magischen Kräfte des Rings des Gleichgewichts etwa, die die ausmachten, oder hatte er doch tatsächlich gelernt diese Worte wahrzunehmen ? Doch diese nebenher geführten Überlegungen brach er abrupt ab, als Scy zu ihren letzten Worten gelangt war. Er verspürte abermals die anormale Wärme im Inneren seines Kerns, als sie ihm zur Antwort gab ihn auch zu mögen, doch stutzte er auch, als er sie davon reden hörte, dass ihre Empfindungen womöglich auch noch mehr seien. Was sollte dies denn nun bedeuten ?
    "Frage: Verzeihung, Scy, aber was sollte deine abschließende Andeutung aussagen ? Ich verstehe sie nicht recht ..."

    Scys Schlummer war zwar nur von relativ kurzer Dauer gewesen, doch hatte die Zwischenzeit für Taiyo schon zumindest ausgereicht die ärgsten Schäden grundsätzlich wieder zu beheben. So war er gerade damit beschäftigt die gesplitterte Linse seines rechten Teleskopauges auszutauschen, nachdem er seinen fehlenden Fuß ersetzt hatte, wozu er sich auch bereits seines neumontierten linken Arms bedienen konnte. Offensichtlich würden noch mehrere Panzerplatten auszutauschen sein, sowie alle Waffensysteme neujustiert und -kalibriert werden müssen. Aber zumindest erschien er nun nicht mehr als völlig ungebräuchliches Metallwrack, als er bemerkte, wie die wiedererwachte Mantide auf ihn zuschritt.
    "Begrüßung: Hallo Scy. Wie geht es dir ?", erklang seine künstliche Stimme wieder. "Ich hoffe, dass du dich zumindest ansatzweise von den mir unbekannten Ereignissen innerhalb des Turms bis zu dessen Einsturz hast erholen können, zumindest physisch. Ich hoffe du kannst mir den gewählten Schritt meiner Erinnerungsabstoßung verzeihen, den ich zu diesem Zeitpunkt für eine schlichte Notwendigkeit erachtet habe. Ich will jedoch versprechen diesen kein weiteres Mal mehr überhaupt in Erwägung zu ziehen, da ich dir mit diesem ja offensichtlich Kummer bereitet zu haben scheine.
    Dank: Ich wollte dir auch für die Verwahrung meiner Erinnerungen an dich, wie auch die anderen Bewohner dieser Gegend danken, sowie auch für deine Fürsorge, die du aufgrund meines ramponierten Zustands gezeigt hast. Aber wie du ja sehen kannst, ist mein Körper bereits zu weiten Teilen wiederhergestellt. Ich ...
    ", stockte er abrupt. Dann nach einer Weile erst setzte er fort: "... mag dich sehr Scy, denke ich, soweit ich das überhaupt sagen kann jedenfalls."

    Noch bevor er gestikuliert aussagen konnte doch gar keine Ohren zu haben, die er steifhalten könnte, geschweigedenn die Möglichkeit hatte sich für seinen Rücktransport an diesen Ort, der für ihn analog der Krankenstation des Yatta-Tempels für Naowri und Kaian war, zu bedanken, war Hikage bereits auch schon wieder aus den dem leicht düsteren und unbehaglichen Innenraum des Metallkonstrukts verschwunden.
    Mühsam raffte sich Taiyo daraufhin auf und schleppte sich zu den Reserveteilen herüber, die entweder in Haufen aus Resten seiner einstigen Mannschatfsmitglieder sortiert dalagen oder in aufgebrochenen Cargocontainern lagerten. Aus seinen verbliebenen vier Fingern fuhren, wie mittlerweile doch schon von dem ein oder anderen Yattaisten gesehen, seine kleine Werkzeuge hervor und begannen mit dem langwierigen Prozess der Wiederinstandsetzung des schwer angeschlagenen Körpers des Roboters, beginnend mit dem Kopf und seiner dortigen Sensoren, im Anschluss seinem verlorenen linken Arm. Es würden wohl einige Stunden vergehen, bis sein Körper wieder vollends zusammengesetzt sein würde.

    Er verstand. Taiyo verstand sogar sehr gut. Jedes einzelne Wort, das Scy ihm mental vermittelte, vernahm er deutlich, mehr noch alle Gedanken und Gefühle, die mit diesen mitschwappten, wenngleich er diese auch noch längst nicht alle verstehen konnte bisher.
    Als sich die Knight-Adeptin Hikages Bitte folgend erhob, sah Taiyo ihr nur stumm nach und wartete ihre Rückkehr ab. Widerwort wäre zwecklos gewesen und von daher auch eine völlig überflüssige Anstrengung. Wenngleich er sich gerade auf keine seiner nun zerstörten Sensoren verlassen konnte, war er sich dennoch aus unerklärlichem Grund dessen sicher, dass ohnehin keine massive Gefahr mehr in unmittelbarer Nähe zu finden sein würde.
    Hikages Angebot ihn in das Schiffswrack in der Wüste zurückzuteleportieren würde er dann dankend annehmen, da sich somit dann auch seine Sorgen über seine Rückreisemöglichkeiten erledigt hatten. Doch war fraglich für ihn geworden, ob er nach seiner Instandsetzung so schnell wieder zum Tempel zurückkehren würde.

    "Sofern ich nicht gezwungen werde.", lautete seine Antwort im Staub. Auf ihre Frage nach seiner Instandsetzung nickte er stumm, wenngleich er wusste, dass das Problem bereits darin bestehen würde, es überhaupt erstmal bis dorthin zu schaffen. Von GinomeGelatis Worten nahm gar nicht erst Notiz, was keinesfalls als Ignoranz zu verstehen war, doch war auch sein Gehör beschädigt, sodass er auch Scys Worte aus der Nähe nur mit Mühe verstehen konnte. Auch wenn es vielleicht sinnvoll sein würde sich jetzt bereits auf den "Heimweg" zu machen, wollte sich der Mechanoide dennoch noch nicht erheben, sondern einfach nur so mit diesem wunderbaren Geschöpf dasitzen, dass seine Erinnerung bewahrt hatte, das eigentlich seine Erinnerung überhaupt war. Und nein, diese Erinnerung würde er kein zweites Mal mehr aufgeben wollen.
    Taiyo stutzte: Ihm fiel jetzt erst auf, dass er gerade eindeutig eine telepathische Nachricht Scys hatte vernehmen können. Hatte er zuvor nur Eindrücke und Grundzüge verstehen können, hatte er diesmal den ganzen Wortlaut mitbekommen. Hätte er eine Mimik, er würde sie nun wohl gerad erstaunt ansehen.

    ooc: @ Slowking: K-K, mein Fehler. Überles's einfach als 'ne Interpretation dessen, wie Taiyo denkt, dass der Turm eingestürzt sei oder so. Daran will ich mich jetzt sicherlich nicht aufhängen, wenn's ja, wie du sagst durch die RPG-Leitung bestimmt wurd.
    @ GinomeGelati: Dann lass dir mal was einfallen. Der Ring löst sich gerad schon auf, wie ich geschrieben hab.


    Mit einem schleifenden Geräusch wurde Chip ins Innere des Kopfs gezogen. Es verging eine Weile der reaktionslosen Stille, in der Taiyo starr nach vorn blickte, als plötzlich das Licht von Auge wie Kern erlosch. Wieder verging eine kurze Zeit, als wieder alles reaktiviert wurde und das Leuchten des Mechanoiden heller erstrahlte als zuvor, wie damals, bevor er den Chip weggegeben hatte. Nun drehte er auch seinen Kopf dem Mädchen an ihm zu und blickte ihr in ihre Augen. Da er nicht reden konnte, zeichnete er mit der scharfen Kante des Metalls seines abgetrennten Fingers seine Worte in den Staub auf dem felsigen Grund, der vom Turm stammte:
    "Hallo, Scy. Schön dich wiederzusehen."
    Daraufhin umfasste er vorsichtig mit seiner Hand die Scys und führte diese an die Glaskuppel seines Kerns, aufdass sie ihn versuchen könne mental zu erreichen.

    Zu schnell war die Mantidin in der Ausführung ihres präzisen Schnitts und zu sehr war der Mechanoide auch mit sich selbstbeschäftigt gewesen, um überhaupt Notiz von ihrem Morphen zu nehmen. Wie gebannt starrte er den abgetrennten Finger an, von dem er augenblicklich etwas abgerückt war und beobachtete, wie sich der Ring an diesem in feinem Glitzern aus Gold und Silber in die leichte Umgebungsbrise am Auflösen zu scheinen war. Die letzten Reste des roten Schimmern waren nun entgültig aus seinem Auge verschwunden und der Kern schien nun gleichmäßig wie eh und je. Erst jetzt bemerkte er die Umarmung durch Scy und vernahm ihre Worte, die zuvor gar nicht erst zu ihm vorgedrungen waren. Stumm wie er nun war, griff er mit seinen verbliebenen vier Fingern an seine Stirn und riss die verbeulte Panzerplatte von dieser, da diese sich ohnehin nicht mehr öffnen lassen würde. Befreit von seinen Erinnerungen wusste er zwar nicht, was ihm dieser Chip bringen mochte, doch erkannte er diesen zumindest als ein Teil seiner inneren Systeme wieder und wollte diesen daher auch wieder in sich aufnehmen. Starr verharrte er, darauf wartend, dass das Mädchen, das er jedoch nicht weiter ansah, den Datenträger in den entsprechend freien Slot einlege.

    Taiyo war bereits im Begriff gewesen abermals den Ring anzuwenden, wo er nun verstanden hatte, wie dieser an seiner Hand seine Wirkung entfalten könne, diesmal in Scys Richtung. Denn ihre, wie auch die Präsenz von GinomeGelati bedeutete ein Ungleichgewicht der Kräfte - anders als in Jolteons Fall aber nun umgekehrt zum Guten hin. Er hatte bereits seinen Arm gehoben und wollte nun die Hand noch öffnen, um den magischen Sog zu entfalten, der das Mantidenmädchen ins Ungewisse saugen würde, als dieses unter seinen Mantel griff und einen kleinen Chip hervorholte. Wie zur Antwort begann sein Kern plötzlich heftigst zu pulsieren, was den Roboter in seiner Bewegung stocken ließ. Und in dieser momentanen Haltung verharrte er fast mehrer Minuten lang, den Blick gebannt auf diesen kleinen Chip gerichtet. Denn was ihm äußerlich niemand ansehen konnte, außer an dem Umstand, dass sein Augenlicht zwischen dem gewohnten Grün und befremdlichen Rot hin- und herzuflackern begann, war der innerliche Kampf Taiyos, der durch Scys Geste ausgebrochen war zwischen den ziellosen Gefühlen, die durch eben diese junge Knight-Adeptin mittlerweile in seinem Kern innewohnten, und der besitzergreifenden Gedankenkontrolle, die vom Ring des Gleichgewichts ausging.
    Aufeinmal erhob sich ein unverständliches Rauschen, was eigentlich Taiyos Stimme gewesen wäre, würde seine Sprachausgabe noch funktionieren, und in einer Phase des grünlichen Schimmerns schien das verbliebene Auge Scy geradezu flehend anzusehen zu fliehen vor ihm, kurz bevor er sich zuckend leicht von ihr wegdrehte und die Faust in den felsigen Grund dicht neben ihr rammte. Sich wie im Ringkampf mit einem unsichtbaren Gegner seitlich windend begann der Mobile Soldier immer wieder teils stockend mit seinem noch funktionsfähigen Fuß auf seine Hand und den Unterarm einzutreten. Für Außenstehende ein sicherlich groteskes Schauspiel wusste der Roboter sich jedoch nicht anders zu helfen den Ring abnehmen zu können, der seinen Diener freiwiilig nicht wieder freigeben würde.

    ooc: Nun, da Taiyo sich ursprünglich im Kampf mit Jolts Abbild, das ja von Naowri gesteuert wurd, befand, hab ich mich auch die Zeit über auf 'ne Antwort wartend bedeckt gehalten, aber wenn das nun zu 'nem Ende gebracht werden soll ...


    Während GinomeGelati, Kaian und Scy tapfer im Inneren des Gemäuers lange mit dem dortigen Wächterdämon gerungen hatten, hatte Taiyo in dieser Zeit seinen Kampf mit dem, was einstmals Jolts Abbild gewesen war, vor dem Turmtor ausgetragen. Dabei hatte der Mechanoide ähnliche Kolateralschäden einstecken müssen wie Kaian im Inneren, denn welcher Angriffslist er sich auch bediente und welches Waffensystems auch immer er verwendete, konnte er dem recht formlosen Monstrum jedoch keine schwerwiegenden Verletzungen zufügen. Das lag nicht etwa daran, dass das weiße Höllenwesen etwa in seiner zugegebener Weise hohen Agilität allen Attacken des Mobile Soldiers schlicht ausweichen konnte, sondern einfach der enormen Fähigkeite zur Regeneration: wann immer Taiyos Beschuss Löcher in den schleimigen Körper rissen, klafften diese nur für Sekundenbruchteile, bevor diese sich wieder schlossen und nichtmals Narben hinterließen; wann immer Taiyos Klinge Teile von der glibbrigen Masse abtrennte, schienen diese zum Hauptkörper zurückzufließen. Der Körper des Mechanoiden hingegen mutete verschrottungsreif an, schlimmer noch wie einst nach dem Kampf gegen Naowri in den Tempelhallen: Sein Kamm war abgebrochen und sein rechtes Auge gesplittert, sodass er auf dieser Seite nun auch blind war und nicht mehr über die verschiedenen Sicht- wie Zoommodi verfügte. Sein Boostertornister war völlig zerquetscht, womit er somit nicht mehr zu gewohnter Beschleunigung fähig war, was jedoch andererseits auch ohne Belange war, da er auf seiner rechten Seite ohnehin auf keinem Fuß mehr stand, sondern dem Ende seines Unterschenkels. Ebenso war von seinem linken Arm war nur noch ein Stumpf übrig, dessen Ende etwa auf Brusthöhe qualmte. An allen möglichen Stellen des Körpers fehlten Panzerplatten und legten den Blick auf das mechanische Innenleben des Roboters frei, wobei Risse, Löcher, Dellen und gelegentlicher Funkensprung aus gerissenen Kabeln Bände über den Zustand der Kampfmaschine gaben, wie auch das nur gelegentliche Aufflackern des Lichts seines Kerns. In diesem erbärmlichen Zustand stand der Mechanoide nun mühevoll mehrere Meter auf Distanz zu seinem Kontrahenten, der geradezu ein diabolisches Vergnügen dabei entfunden zu haben schien, als er ihn Stück für Stück demontierte, indem er sich immer nach Belieben einfach neue Gliedmaßen als organische Waffen wachsen ließ.
    Doch nun wollte das Jolteon-Phantom nicht länger mehr spielen und diesen recht einseitigen Kampf endlich zu einem Ende führen, denn sein Meister beorderte es ins Innere des Gebäudes, wo sein Artgenosse zu diesem Zeitpunkt bereits an seiner Aufgabe gescheitert war. Alle seine krallenbewährten Pranken, sichelförmigen Armklingen, knochigen Keulenfäuste, reißzahngefüllten Mäuler und sonstigen bedrohlichen Körperteile erhoben bzw. geöffnet raste der Dämon zum finalen Schlag auf das Roboterwrack zu. Mühseelig schleppte sich Taiyo noch einmal in Kampfstellung, die verbleibende Hand, an die immer noch der Ring des Gleichgewichts gesteckt war, der weder seine Funktions- noch Wirkungsweise bisweilen offenbart hatte. Dennoch war er weiterhin von dem inneren Zwang besessen, der von dem Kleinod ausging, ein Gleichgewicht erkämpfen zu müssen, ungeachtet dessen, was mit ihm geschehe. Und so hob er seine Faust langsam zu seinem wohl letzen hoffnungslosen Schlag gegen den Dämon, als der bläuliche Schimmer des golden-silbernen Rings sich plötzlich zu einem hellen Leuchten steigerte. Irritiert stockte Taiyo kurzzeitig und betrachtete dieses neuliche Zeichen, als der Dämon schon im Begriff war zuzuschlagen bzw. -stoßen oder -beißen. Und plötzlich, als hatte sich ihm plötzlich die Erkenntnis schlagartig offenbart, öffnete er einfach nur seine Handfläche und streckte sie der Höllenkreatur entgegen, deren selbstgefälliges Grinsen plötzlich zu einem schreckenserfüllten Staunen umschlug. Denn schlagartig wurde Jolteons einstiges Abbild von diesem blauen Leuchten erfasst, das begann es zu verformen und in Taiyos Richtung zu ziehen schien, bis dieses plötzlich trotz aller Gegenwehr in den Ring selbst gesogen wurde und darin schlicht verschwand, bis kein einziger Fetzen der glibberigen Erscheinung mehr übrig war.
    Und es war just zu diesem Zeitpunkt, in dem durch die Vernichtung des Dämons Jolteons versiegelndes Kraftfeld um den Turm zusammenbrach, als Slowkings Laserstrahl auf dieses traf und somit mühelos durchbrechen konnte, was die ungeahnte Konsequenz des Einsturz des Gemäuers zur Folge hatte. Eine gewaltige Staubwolke nebelte Taiyo ein und kleine Gesteinbrocken rieselten auf ihn nieder. Das bläuliche Leuchten des Rings und somit auch im verbliebenen Auge versiegte, denn das Mächteungleichgewicht, das von der Präsenz des Dämonenbeschwörers ausgegangen war, war mit der Zerstörung des Gebäudes schlagartig verschwunden.
    Doch als sich der Staub legte und die Steine ruhten, schien der Ring des Gleichgewichts eine Verzerrung der Verhältnisse zur eben anderen Seite zu verspüren, als drei Personen sich aus dem Nichts zu den als neutral empfundenen Individuen des Cosmos, des Elementars und des Morphs teleportierten. Wieder hob sein Schein an, doch war es ein rötlicher, der abermals auch das Auge des Mechanoiden erfasste, der auf seine Knie gesackt war. Eine der Personen schien sich ihm zu nähern, zu der er sich mit dem Kopf umdrehte und sie mit einem bedrohlich roten Blick anfunkelte, während sein bis dato nur matt flackernder Kern jedoch wieder in gewohntem Grün zu pulsieren begann.

    Zugegebenermaßen war Taiyo tatsächlich auf den Torwächter nicht weiter fixiert, als dass er diesen als Hindernis zwischen sich und seinem Zielort sah. Doch dass der Roboter bei aller Besessenheit durch das Artefakt an seinem Finger einen Angriff auf sich nicht würde wahrnehmen können, war ein völliger Trugschluss Jolteons Abgesandten gewesen: Der geradlinig auf ihn zuzuckende Blitz verfehlte den Mechanoiden zwar nur um wenige Millimeter und verkohlte in seiner Hochspannung, die er auf die umliegende Luft übertrug, auch Teile seiner Panzeroberfläche. Doch rette den Roboter sein schlagartiger eingeleitetes Ausweichmanöver eben doch, indem er sich selbst die Beine gegenseitig wegzog und auf diese Weise unter dem gleißenden Energiestrahl hindurchrutschte, während er durch seine hohe Geschwindigkeit funkensprühend über den felsigen Boden kratzte, bevor dann auch schließlich zum Liegen kam.
    Sofort richtete sich Taiyo wieder auf, denn nun hatte sein Zielerkenung den weißen Dämon als klaren Feind ausgemacht, der wohl auf seinem Weg zur Turmspitze zwangsweise zu fällen wäre. So aktivierte er die Beam Blade in seinem rechten Unterarm, während er sich eine Shock Granade in seine linken Hand nahm, und raste ohne Umwege auf seinen Gegenüber zu.

    "Nun[b]", antwortete daraufhin aber Taiyo. "[b]An sich würde ich mich auch für eine Vermählung in Bälde aussprechen. Doch möchte ich zu bedenken geben, dass der 20. Mai doch Tjals Geburtstag ist und eine Überlagerung der beiden Festivitäten doch ausgeschlossen werden sollte." Dabei dachte Taiyo auch nicht zuletzt allein schon an die letztjährige Horde von Babypokémon, die den Tempel stürmten und somit Scy einen besonders extremen ihrer bekannten Schicks einbrachten. "Ich denke, dass dieses Zeremoniell doch sicherlich einiges an Vorbereitungszeit bedürfen wird und eine Überstürzung, bei der dann jedoch die Hälfte aller zu beachtenden Punkte vergessern wird, möchte ich schließlich vermeiden. Und schließlich ...", und damit seiner er seiner Geliebten eindringlich in die Augen, "... hat GinomGelati zumindest gewissermaßen nicht Unrecht, dass du dich wohl auch erst mental auf Hoshi vorzubereiten haben wirst. Wenngleich ich natürlich wiederum aber ihrer Form des Therapievorhabens eine Absage erteilen würde. Daher ...", womit er sich auch wieder der Gesamtheit der Anwesenden zur Hälfte zuwandt, "... würde ich lieber den 20. Juni als den Tag unserer Vermählung vorschlagen."
    Mit einem Küsschen auf die Stirn fragte Taiyo dann leise seine Scy: "Wäre dir dieser Tag auch noch recht, Liebling ?"


    ooc: Wie auch immer, aber der 20. diesen Monats is für mich terminlich nun mal leider unmöglich. Und die Hochzeit meines eigenen Charakters würd ich natürlich schon noch gern mitbekommen ... *g*

    In eben diesem Kuss, der dem Roboter wie eine schiere Ewigkeit vorkam, die er mit seiner baldigen Gattin teilte, vergaß Taiyo alles um ihn herum, Tjals Gekreische, GinomeGelatis Gezeter und Slowkings Genörgel, bis auf Scy, seine wunderschöne Verlobte, und ihren gemeinsamen Sohn Hoshi, der in einigen Monaten dann das Licht der Welt erblicken würde.
    Nachdem dieser gefühlsmäßig Äonen dauernde Kuss zwischen den beiden letztlich endete, sah der Humanobot der Yatta-Knightin tief in die Augen und flüsterte ihr mit einem Lächeln ein
    "Ich liebe dich, Scy." zu.

    "Das freut mich sehr. Ich ...", setzte Taiyo gerade zu seiner Antwort an, bei der er aufstand als er durch Slowking unterbrochen wurde und dieser ihm das Baby-Isso spontan auf den Bauch klebte. Ein zugegeben perfider Plan, den das Wasserpokémon sich dort spontan ausgedacht hatte, doch keinesfalls perfekt. Denn so wandt sich der Roboter kurz von seiner Verlobten ab und dreht dem Yadoking mit einem schwer zu deutenden Grinsen den Kopf zu, dem nur ein kurzes "Ein wahres Genie bennent sich nicht als solches." zu entnehmen war, bevor der Roboter plötzlich sich aus der kleinen Intrige des Tempeltechnikers wandt, indem er einfach seine äußere Bauchverkleidung mitsamt Tjal abstieß und diese verklebte Verbindung dumpf zu Boden fiel, wobei Bisas Sohn nicht zu Schaden kam.
    Daraufhin schien für den Roboter die Störung auch schon wieder erledigt zu sein, da er seine Aufmerksamkeit wieder voll und ganz seiner Scy widmete, indem er fortfuhr:
    "Nun, was ich vor meiner Unterbrechung sagen wollte: Das freut mich sehr. Ich will meine Zukunft mit dir allein verbringen."

    Oh ja, Pfingsten is definitiv das Allerbeste am diesjährigen Mai, denn wie ja schon von ihr selbst gesagt, haben meine Freundin und ich ja dann die Möglichkeit uns wiederzusehen, was für unser beider Geschmack leider ja viel zu selten der Fall is. *der Gottesanbeterin im Voraus über den Kopf streichel* Hinzu kommen auch ein Treffen mit unserem künstlerisch hochbegabten ET420-Fan, der Abschluss meiner Abiturprüfungen, sowie (noch nicht definitiv) 'n Wochenendtrip nach Berlin (auf Staatskosten *g*).
    Was mich angeht, sehen die Perspektiven für diesen Monat folgerlich sehr gut aus, wie ich find.

    Taiyo beschlich mit dem anhaltenden Fortgang von GinomeGelatis Bemühungen seiner Scy Tjal näherzubringen der unbestimmte Eindruck, dass die Hohepriesterin sie wohl mit dem Hintergedanken zusätzlich zu ThunderMaster als eine weitere Kinderpflegerin für das ewig quengelnde Balg gewinnen zu wollen, um ihren eigenen stressigen Anteil an der Erziehung des zurückgewiesenen Issos zu senken. Doch diesen Gedanken behielt der Roboter zur Sicherheit stillschweigend für sich.
    Stattdessen entgegnete er der alten Klerikerin auf ihr Antwort auf die Frage der jungen Ritterin dankbar:
    "Vielen Dank für Eure Großzügigkeit in Form dieser Toleranz gegenüber dem Glauben Yattas neutral gesinnten Individuen wie mir.", worauf er sich seiner Geliebten zuwandt und ihr dann auf ihre länger zurückliegende Frage nachträglich antwortete: "Unter dieser bestehenden Möglichkeit würde ich dann doch sehr gerne den besagten Ehebund mit dir eingehen wollen. Und daher ..." [i]... ließ sich der Humanbot plötzlich vor seiner Angebeteten auf ein Knie herab, erfasste ihre rechte Hand, die er mit seinen beiden eigenen daraufhin umschloss, und fragte sie mit einem tiefen Blick in ihre wunderschönen Augen von unten herauf nach kurzem Zögern: "Möchtest du mich heiraten, Scy ?"
    Um ehrlich zu sein, hatte Taiyo sich in der jüngeren Vergangenheit auch tatsächlich insgeheim Gedanken über diesen bedeutungsvollen Akt des Heiratsantrags gemacht. Er hatte stundenlang, während seine Freundin etwa geschlafen hatte zum Beispiel, über Formulierungen überlegt, wie er am treffendsten ausdrücken könnte, wie glücklich er mit der Mantidenmorphin war; über Mimik und Gestik, wie er angemessen würde vermitteln können, was er alles für sie zu tun bereit wäre; über Zeitpunkt und Örtlichkeit, sodass diese die hohe Bedeutung seiner Worte gebührend unterstreichen könnten - doch war es letztlich also gänzlich anders gekommen. So wartete er nun erwartungsvoll auf ihre hoffentlich positive Antwort, nachdem er nicht mehr als diese simple Kernfrage hervorgebracht hat.


    ooc: i.d.T. :winking_face:

    "Nun, aus eben dieser symbolischen Bedeutung des Akts würde ich diesen auch sehr gern mit dir vollführen, Liebling. Der von Slowking angesproche Punkt mag zwar durchaus zusätzlich Antrieb dazu geben, wobei ich jedoch bisweilen der Meinung bin, dass die Gesellschaft diesbezüglich immerhin schon soweit liberalisiert ist zumindest keine derart öffentliche Ächtung unehelicher Kinder zu vollziehen wie noch vor einigen Generationen. Doch du wirst auf der anderen Seite hoffentlich verstehen können, wenn ich nur in diesen Ehebund eintrete, soweit es mir möglich sein mag, dies auch als Nicht-Yattaist mit dir zu dürfen. Eine zu diesem wie auch zu jedem anderen Glaubensbekenntnis steht für mich auch weiterhin außer Frage.", lautete die ruhig und ernst vorgetragene Antwort des Roboters, der nun die Antwort seiner Partnerin abwartete. Als GinomeGelati daraufhin kurzzeitig verschwand und daraufhin mit Tjal zurückkehrte, an dessen für Taiyo teils gesundheitsgefährdende Kreischanfälle er sich augenblicklich und schmerzlich erinnerte, griff er das kleine, grüne Wesen kaum, dass es in Scys Arme gegeben worden war, und reichte es der Hohepriesterin umgehend zurück. Leicht verlegen versuchte er eine Ausred dafür zu finden, wieso er und seiner Einschätzung nach auch seine Geliebte den kleinen Schreihals lieber meiden würden ohne auf dessen nervtötende Art zu sprechen zu kommen:
    "Ähm, vielen Dank auch für Ihr Angebot, Hohepriesterin, wie auch Tjals offensichtliche Bereitschaft zu dieser unseren Unterrichtung. doch ich bin davon überzeugt, dass wir auch darin sehr erfolgreich sein werden, wenn wir ohne übermäßige Vorschulung wie die meisten anderen Elternpaare auch mit den entsprechenden Aufgaben konfrontiert werden."
    Doch da war es auch bereits schon geschehen und seine Freundin war kollabiert. Sofort überließ der Humanbot Tjal den Händen der Seniorin und half der jungen Yatta-Knightin behutsam auf. Offensichtlich schien sie doch noch nicht bereit für die noch vor ihr liegenden Aufgaben als Mutter zu sein, doch würden die kommenden Monate ihr wohl noch genug Zeit einräumen, um sich langsam derer zu wappnen. Aber die Annahme einer schlagartigen Abkehr von ihrer Phobie war auch völlig vermessen zu erwarten gewesen. Derweil versuchte Taiyo sie mit seinen Worten wieder etwas zu beruhigen:
    "Ruhig Schatz, ruhig ... Ist schon in Ordnung ..."

    Ob Slowkings direkt-herzlicher Art war der Roboter zugegebenermaßen etwas verlegen und brachte nicht mehr als 'n leises "Dankeschön" heraus. Zum Glück für ihn war die Gestaltung seiner künstlichen Mimik durch Dr. Matsui nicht derart weit fortgeschritten, dass er hätte erröten können, denn anderenfalls wär dies nun der Fall gewesen. So umfasste er sanft die Hand seiner Partnerin neben sich und wob ihre Finger zwischeneinander.


    ooc: Klugscheißer, nimm doch nicht alles so ernst. :winking_face: Wissen wir doch auch. Aber schließlich is Scy ja auch z.B. 'ne Morphin, die ja bald noch 'n Ei rauszusetzen hat in ihrer Sichlorform.
    Aber Heirat is ja wohl auch ohne religiöses Bekenntnis möglich, zumindest ja von Rechtswegen durch den Gang zum Standesamt zur Erhebung in den Familienstand. Oder noch nie von geehelichten Atheisten gehört ?

    #Nun, ich denk, da du es bist, um die es dabei nun mal vorrangig geht, und du auch die entsprechende Entdeckung gemacht hast, würde ich sagen, dass die entsprechende Ehre auch dir vorbehalten sein sollte.#, antwortete er ihr daraufhin mit einem wortlosen Lächeln, an dessen Anschluss er seinen Blick wieder in die erwartungsvolle Versammlung richtete.