Beiträge von Taiyo

    Dem konnte Taiyo nur im Stillen zustimmen, fühlte doch auch er sich von Slowkings befremdlichen Verhalten, das stark an dessen geistiger Stabilität zweifeln ließ, höchst irritiert. Genaugenommen war ihm durch dieses gezwungen komische Verhalten irgendwo recht unwohl zumute, weshalb er auch sich schnellstens seines Rocks entledigte. Eigentlich hatten er und Scy doch eine zwar durchaus auch freudige, aber eben auch ernste Verlautbarung zu treffen gehabt, die nun durch diese Stimmungsabdriftung in schiere Albernheit aber irgendwie völlig deplatziert wirken würde. Hilflos schaute er seine Freundin an.

    Da der Morgen mittlerweile um einiges fortgeschritten war, würde es wohl zumindest keinen allzu großen Aufstand nach sich ziehen, würden die übrigen Tempelbewohner nun durch die Glocke geweckt werden - außer vielleicht GinomeGelati. So setzte Taiyo Scy im Tempeleingang wieder auf ihren Füßen ab und antwortete ihr nur kurz "Das wird wohl die einfachste Methode sein.", bevor er mit ihr weiter in den Altarraum schritt.

    Eine kurze Weile ließ sich der Roboter den Vorschlag seiner Gefährtin durch den Kopf gehen, dann antwortete er ihr:
    "Ja, das klingt wirklich schön, ebenso wie die Bedeutung des Namens. Hoshi also ..."
    Mit diesen Worten senkte Taiyo den Blick und sah für den Rest des Wegs zum Tempel zurück schweigend lächelnd abwechselnd auf Scys Bauch und in ihr hübsches Gesicht.

    Es verging eine Weile des Schweigens, in der Taiyo sich mühte, das was er soeben schwach hatte spüren können in Worte zu fassen. Denn irgendwie schien ihm der gewonnene Eindruck doch so vertraut, obwohl er sich nicht mehr erinnern konnte woher bloß, als ihm die Erkenntnis wie durch sein Bewusstsein schoss:
    "Es ... fühlte sich an, wie ... meine eigene, innere Wahrnehmung, als einst meine Gefühle zu erwachen begannen. Es kommt mir so vertraut vor ...
    Was deine Aussagen über den Zustand und Zunkft unseres Kinds angeht, muss ich zugeben wohl noch nicht derart sensibel geprägt zu sein, als dass ich diese hätte wahrnehmen können. Doch es freut mich sehr zu hören, dass es wohlauf sei.
    Nun denke ich aber, dass wir langsam zum Tempel zurückkehren sollten. Die Sonne is bald vollends aufgegangen und die anderen würden unser Verschwinden dann wohl bald bemerken. Lassen wir sie sich nicht um uns sorgen.
    "
    Mit diesen Worten fasste der Robter mit seinen Armen unter seine Frau, die auf seinem Schoß saß, und hievte sie hoch, als er sich erhob. Somit setzte er sich sie so tragend in Bewegung, als ihm noch eine Frage einfiel:
    "Sage mal, Schatz ... Hättest du denn bereits einen Vorschlag für einen Namen unseres Sohns ?"

    Taiyo streichelte seiner Angebeteten über ihr Haupthaar und ihre Wange, bevor er ihr sanft antwortete:
    "Sehr gerne doch, sofern ich dir dabei jedoch überhaupt behilflich sein kann. Denn du weißt, dass meine psychogenen Fähigkeiten im Vergleich zu deinen sehr unterentwickelt sind.
    Und mit diesen Worte schloss er seine Augen und begann sich zu konzentrieren, auf was auch immer Scy nun seine Konzentration lenken würde. Denn noch wusste er nicht, wie das, wonach sie spüren wollten, sich anfühlen würde.

    "Nun ... Es scheint als habe Dr. Matsui mir seiner Zeit nicht den vollen Umfang an Fähigkeiten meines neuen Körpers erklärt. Denn dass ich dazu in der Lage zu sein scheine, überrascht mich, wie du siehst, durchaus selbst."
    Ja, da schien Taiyos Erbauer in seinem wohl nur gutgemeinten Fleiß mal wieder etwas geschaffen zu haben, das unerwartete Folgen einnahm. Aber nun gut, so war es denn nun mal. Und so schienen beide mit dieser Situation zwar alles andere als vertraut, aber dennoch sehr glücklich zu sein.
    "Was wirst du nun tun wollen, Liebling ? Es den anderen schon berichten ?"

    Taiyo änderte die ganze Zeit über seine Miene von ihrem sorgenvollen Ausdruck nicht, bis diese plötzlich in eine erstaunte umschlug, als seine Geliebte ihm ihre Schwangerschaft beichtete. Nun konnte er ihre Verwirrung vollends nachvollziehen, denn auch ihm erging es nun innerlich nicht anders. In seinem Gedankenwirrwarr, dass sich nun erhob, begann jedoch zunehmend ein Gefühl alle anderen Fragen, Sorgen und Zweifel, die im Zusammenhang zur jetzigen Situation standen, zu verdrängen, bis es allein dominierte. Und dieses Gefühl war auch seine Antwort, die er nach einer langen Pause des Schweigens hervorbrachte:
    "Nun, du wirst verstehen, dass ich, wie auch du ja, ziemlich verwirrt ob dieser Botschaft bin. Aber ... Nun, letztlich ist es deine Entscheidung, da du es schließlich bist, die dieses Kind auszutragen haben würde. Doch was mich angeht ... Ich würde sehr gerne entgegen aller Bedenken, die ich deshalb vielleicht auch selbst haben mag, dieses mit dir zusammen haben. Denn ich liebe dich Scy und ich bin mir sicher, dass es mich sehr glücklich machen würde mit dir auf diese Weise eine Familie zu gründen ... Aber fühl dich daher bitte keinesfalls in deiner Entscheidung bedrängt, sondern sag mir bitte, was du, und wirklich nur du ungeachtet meiner, möchtest."

    Das Ganze erschien Taiyo alles höchst seltsam, doch vertraute er seiner Gefährtin schon so sehr, dass er ihr keine Frage stellen würde, bevor sie nicht selbst über das, was sie augenscheinlich zu bedrücken schien, reden würde. Denn offensichtlich sollte ihre Bitte nach dem Spaziergang in der Natur ja dazu dienen dann unbehelligt miteinander eben dies besprechen zu können.
    So behielt er ihre Hand auch weiterhin gehalten und führte sie an dem langsam erwachenden Morgen ziellos hinaus in den Wald, durch dessen Blätterdickicht noch keiner der erst spärlich aufkommenden Sonnenstrahlen brach. So wanderten sie eine Weile durch die kühle Morgenluft und ihren leichten Dunstschleier, als irgendwann an einem kleinen Teich auf einer Lichtung ankamen, auf dessen nahegelegene Steine sie sich daraufhin setzten, schien doch dieser Ort abgelegen und ruhig genug. Erwartungsvoll schaute der Roboter Scy an, nachdem er sich ihr gegenübergesetzt hatte und harrte ihrer nun wohl folgenden Erklärung.

    Als Taiyo darauf am Morgen des besagten Tags erwachte und feststellen musste, dass die Kissen neben ihm, in denen Scy am voherigen Abend mit ihm zusammen eingeschlafen war, neben ihm plötzlich verlassen waren und er allein im Bett lag, sprang er geradezu ob des Verschwindens seiner Geliebten alarmiert aus der Ruhestätte auf und stürmte mit schlagartig vollständig auf voller Leistung laufenden Funktionen aus dem Zimmer der jungen Yatta-Knightin im entsprechenden Wohnturm des Tempels nach unten.
    Alle erdenklichen Möglichkeiten, was seiner Gefährtin bloß zugestoßen sein mochte, rasten durch sein elektronisches Gehirn - eine Befürchtung schlimmer als die andere. Während er die Treppe heruntersprintete, regelte er die Empfindlichkeit aller seiner Sensoren auf ihr Maximum herauf, aufdass er mögliche Anzeichen ob Scys möglichen Verbleibs würde orten können, als er Heiteiras aufgeregte Stimme vernahm, die aus der Krankenstation erklang. Binnen weniger Sekunden war der Roboter auch schon am Ort des Geschehens angekommen, an dem er, wie er schon durch seine Wärmebildwahrnehmung auch durch die massiven Steinmauern hindurch hatte erkennen konnte, die ohnmächtige Erscheinung Scys und das aufgeregte Sanitätspokémon vorfand, das sich um das Mädchen mühte, es ins Bewusstsein zurückzuholen.
    Taiyo bemerkte weder den eingeschalteten Ultraschallmonitor, noch das aufgetragene Medium auf dem freigelegten Bauch seiner Partnerin, als er sich ihr auf ihrer Liege näherte und ihr vorsichtig über Stirn und Wangen strich. In leisem und sanften Ton sprach er zu ihr:

    "Scy ... Scy, wach auf ... Wach doch bitte auf. Was ist denn nur vorgefallen ?"
    Der Humanobot konnte sich ihre plötzliche Ohnmacht einfach nicht erklären, schienen doch ihre Körpersignale völlig normal zu sein.

    Ja, schließlich entstammt dieser geniale Vorschlag auch niemand anderes Kreativität als der glorrichen meinen. MU-HA-HA !! ... K, lassen wir diese eingebildete Tour - steht mir irgendwie nicht.
    Na ja, also wie im Vorschlagsthread bereits geschrieben: Kuroko sind die unauffällig schwarz gekleideten Bühnenarbeiter des traditionellen Theaters in Japan, die während der Szenenwechsel die schnellen Umbauten vornehmen.

    Wenngleich er in seinem dauerhaften Feuerwerk ein wahres Blutbad unter den niederen Dämonen, wie sie sich so zahllos und unaufhörlich rings um den Turm des Dämonenbeschwörers manifestierten, war es Taiyo zu keiner Zeit auch nur in Ansätzen gelungen die Masse der höllischen Diener niederzukämpfen. Doch hatte dies auch nie in seiner Absicht gelegen, denn aller Energieeinsatz bis zu diesem Zeitpunkt hatte lediglich dazu gedient sich den Weg bis zum seinem einzigen Missionsziel zu ebnen: Jolteon. Einzig auf dessen bedrohliche Behausung fixiert hatte der Mobile Soldier weder von Slowkings Wutausläufern, Phantom-Jolteons Gegenattacke oder Hikages Zauberei, noch gar vom Zusammenbruch des Siegels Notiz genommen.
    Nur beiläufig bemerkte er, wie Scy, die aufgrund ihrer Agilitätsfähigkeit beschleunigt wieder aufgeholt hatte, an ihm vorbeihuschte und im Eingang des Gemäuers zu veschwinden schien, als er in voller Fahrt seinen Blast Launcher nun statt der Dämonenvernichtung dazu ansetzte eben diesen Zugang weiter aufzusprengen, da dieser für seinen klobigen Körper schlicht zu eng wäre. Nach der kurzen Phase der Zieljustierung und Energiebündelung entfuhr dem geschulterten Kanonenrohr auch schon der massive, grüne Ionenstrahl, der bisweilen geradezu im Sekundentakt durch die Reihen der Feinde gezuckt war, als plötzlich die glitschig-weiße Gestalt des wahren Erscheinens Jolteons Trugbild plötzlich zwischen dem heranrasenden Schuss und dem Gebäude erschien.


    ooc: K, dann weich mal aus, absorbier ihn oder was auch immer. :winking_face:

    ooc: Tschuldigung. Ich hätt schon früher posten müssen, aber Lernen für's Abitur und Einrichtung meines neuen PCs haben mich bisher davon abgehalten.


    Selbst der unbesiegbar scheinende Dämonenbeschwörer Jolteon schien dennoch kein allmächtiges Ungetüm zu sein: So mochter er zwar recht damit gehabt haben, dass die Einschätzung der Hohepriesterin GinomeGelati schlichtweg falsch war, dass Taiyo das "reale Trugbild" darum nicht angegriffen habe, da er es als allgemeinhin ungefährlich erkannt habe. Denn der wahre Hintergrund hatte darin bestanden, dass der Roboter, da er bisweilen kein Ziel eines Angriffs geworden und einfach irgnoriert worden war, keine direkte Bedrohung SEINER SELBST erkannt hatte, war doch auch seine fortschrittliche Sensorik von Jolteons Schauspiel getäuscht worden. Zwar hatte er während all dem rasanten Kampfgeschehen, das er vor sich verfolgte, stets das tiefgründige Bedürfnis etwas beschützen zu müssen, doch konnte er sich einfach nicht mehr erinnern, worum es sich dabei handelte.
    Und dies war wiederum der Punkt, an dem der Blitza-Morph falsch gelegen war, hatte Taiyo doch das, was im Begriff zu sein schien einmal vielleicht eine Seele formen zu können, nicht aufgegeben - denn weder hätte er es rein technisch gekonnt, da er sich sonst von seinem Ionenkern, seiner gleichzeitigen Energiequelle, hätte trennen müssen, was seiner Deaktivierung gleichzusetzen wäre, noch aber jemals auch gewollt.
    Als Taiyo sich dann nach seiner anfänglichen Beobachtung des Kampftumults, in der er zu der Ansicht gekommen war wohl ungehindert weiter vorrücken zu können, wieder in Bewegung Richtung Turm setzen wollte, stockte er doch, denn etwas schien ihn innerlich zu lähmen - ein schleichendes Gefühl, das anfänglich so unscheinbar gewesen zu sein schien, dass er es gar nicht wahrzunehmen gewusst hatte, doch jetzt immer schneller wachsend derart stark geworden, dass es zu verdrängen begann. Es verdrängte alle ziellosen Gefühle, die im Inneren des Mechanoiden umherirrten, wie etwa eben dem Wunsch gewisse Unbekannte zu beschützen, wie auch der raschen Beendigung seiner Aufgabe, da es dort jemande gab, die sehnsüchtig dessen harrte, doch er sich an diese schlichtweg nicht erinnern konnte. Und es begann sie Stück für Stück mit nur einem Gedanken zu ersetzen: das Gleichgewicht herzustellen und zu bewahren - was immer es dazu brauchen würde.
    Der Ring des Gleichgewichts, der in einem matten Blauton zu erleuchten begann, schien von dem Roboter, dessen grüne Augen von dem selben Blau vertilgt wurden, Besitz ergriffen zu haben. Und so nahm er auch keinerlei Notiz von Jolteons eiskaltem Befehl, dass sein altbekannter Gegner Naowri sich Taiyo entledigen sollte, oder Scys verzweifeltem Bemühen ihn mental zu kontaktieren und zur Fortbewegung zu bringen. Denn so hatten die Reste seines Bewusstseins aufgehört zu existieren und den Mechanoiden zu einem Krieger des Rings gemacht, dessen einziges von diesem diktiertes Ziel es nur noch sein würde, solange sein Körper es hergeben würde alles und jeden niederzukämpfen, die sich über ein Gleichgewicht erheben würden - denn im Tod würde jeder einst noch so Stärkere mit den Schwachen wieder gleich sein. Und somit hatte Naowri mit seiner einstigen Warnung vor der Beschwörung der Reliquie recht behalten, denn so offenbarte sich nun eben jenes Wesen des kleinen Schmuckstücks, wie er es befürchtet hatte, wenngleich in anderer Form als es die Yattaisten aufgefasst hatten.
    Und schlagartig beschleunigte Taiyo über seine Turbinen vom Fleck weg, als habe seine minutenlange Phase der Starre gar nicht existiert, und raste unbeeindruckt vom ganzen Geschehen um ihn herum, das er gar nicht recht wahrnahm auf den Turm zu, denn der Ring hieß ihm, dass dieser die Personifikation der momentan größten Gleichgewichtsstörung: Jolteon. Ohne es auch nur eines Blickes zu würdigen feuerte der Mobile Soldier im Vorbeifahren aus allen ihm zur Verfügung stehenden Waffensysteme auf das sich ihm rings um ihn materialisierende Dämonenpack, wobei er jede der Höllenkreaturen stets präzise traf, auch wenn seine Aufmerksamkeit allein der Spitze des Turms galt. Er hatte sich allein wieder zurück auf seine Aufgabe, wenngleich in abgewandeltet Form, besonnen - vom verzweifelten Flehen der Mantiden, die ihm eigentlich doch so viel bedeutete, hatte er keinerlei Notiz genommen.

    Ohne Scy bei ihren Erläuterungen auch nur eines Blicks gewürdigt zu haben, hatte Taiyo, während er ihren Erklärungen jedoch soweit eben nötig zugehört hatte, vor dem späteren Durchschreiten des unsichtbaren Grenzübergangs in Jolteons Tarnfeld völlig automatisch seine kompletten Waffensysteme aktiviert. Das plötzliche Auftauchen Jolteons Ebenbild, das selbst auch seine hochentwickelte Sensorik nicht als solches zu erkennen vermochte, ließ ihn aus seiner bisher andauernden Teilnahmslosigkeit erwachen und in Sekundenbruchteilen in Kampfposition gehen. Da er jedoch von der Geistesbesitznahme des Dämonenbeschwörers nicht betroffen war, sah er auch keine logische Erklärung für das plötzliche und instinktive Hervorpreschen der Mantiden, weshalb er sich eines eigentlich beabsichtigten Angriffs auf Jolteon bisweilen enthielt. Denn wenngleich die Erfüllung seiner Aufgabe oberste Priorität besaß, hatte Taiyo sich selbst auferlegt jedoch im vermeidbaren Fall keine Gefährdung für seine Begleiter zu bedeuten.

    Stumm hatte Taiyo sich in Bewegung gesetzt, zwar einige Weile erst nachdem Scy ihre Aufforderung ausgesprochen hatte, doch keinesfalls als Reaktion auf diese. Denn der Mechanoide verhielt sich genau dementsprechend, was er der Knight-Adeptin zuvor erklärt hatte: Er ignorierte die anderen schlicht auf seinem Weg und nahm nur soweit von ihnen Notiz, wie es nur eben nötig sein würde im Rahmen ihres Vorhabens. So marschierte er unbewusst geleitet und flankiert durch die Yattaisten geradewegs auf den Turm zu, den er wie die anderen auch noch nicht sehen konnte.

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    BTW: WTF ?! Der 82-jährige Christopher Lee (selbst cineastischen Banausen zumindest als Saruman aus HdR bekannt) SINGT zusammen mit Rhapsody in 4 verschiedenen Sprachen und wird sogar auf dem Earthshaker 'nen Auftritt haben ?! o_O, *in Ehrfurcht versink*

    Taiyos Blick blieb auch weiterhin stur auf den Boden gerichtet während des Beginns des Rituals, bis ihn der grelle Lichtschein auf den Zeremonialkelch hinab aufsehen ließ. Aufmerksam beobachtete er diesen Strahl und bemerkte, wie kleine Leuchtfragmente sich aus diesem zu lösen schienen, nur knapp oberhalb der spiegelglatten Oberfläche der Gefäßfüllung. Immer mehr wurden es, die langsam umeinander zu kreisen begannen und dabei immer mehr an Rasanz gewannen, bis sie einen kleinen Strudel aus Licht bildeten, der jedoch das blutgetränkte Weihwasser darunter unberührt ließ. Allmählich begannen sich aus diesem Leuchtgebilde klare Konturen zu manifestieren, die eindeutig die eines Rings waren, bis dieser vollständig. Schlagartig versiegte das Licht und der Ring schwebte noch für einen Moment in der Luft, als Taiyo mit ungeahnter Geschwindigkeit nach diesem Griff, bevor dieser hinunterfallen könne.
    Er zog die geschlossene Faust zu sich heran und öffnete sie vorsichtig: Und tatsächlich lag dort in der großen metallenen Hand des Mechanoiden das begehrte kleine Schmuckstück. Bei genauerer Betrachtung schien dieses ein äußerst filigran gearbeitetes Stück zu sein, sofern es denn überhaupt jemals gefertigt worden und nicht nur rein magisch bestünde: ein dünn gearbeiter goldener Reif, der mit einem silbernen gleichmäßig verwoben und von feinen Runen einer dem Roboter unbekannten Sprache verziehrt. Vorsichtig fasste Taiyo das Kleinod zwischen Daumen und Zeigefinger der anderen Hand und wollte es über den Zeigefinger der ersten Hand stülpen, obwohl seine Finger offensichtlich um ein Vielfaches zu dick für den Ring waren. Doch wie als hätte er es bereits gewusst gehabt, weitete sich plötzlich der Durchmesser des Schmuckstücks, gerade soweit, dass er dem Finger des Roboters wie angegossen saß. Die Ringhand nun zu einer Faust ballend sah er erstmals wieder in die Runde, jedoch noch immer wortlos.

    Taiyo brauchte lange bis er realisiert hatte, dass GinomeGelati ihn angesprochen hatte und auch dann reagierte er nur äußert träge auf ihre Worte hin, als sie den Ring, seine Aufgabe erwähnte. So trottete er steif und staksig an eben jene Stelle, die ihm die Hohepriesterin dirigiert hatte, und blieb dort starr wie eine Statue stehen, den Blick immer noch leer zu Boden gerichtet.

    Einige Momente nachdem Scy Taiyos gespeicherten Erinnerungen via Chip entgegengenommen hatte, schloss sich dessen Panzerung wieder automatisch wie angekündigt und seine Systeme fuhren hoch, womit auch das Leuchten der Augen zurückkehrte. Doch der Unterschied zu vorher war für jeden Anwesenden offensichtlich als sich der Roboter erhob: Das Leuchten wirkte irgendwie gleichgültig, seine Bewegung unmotiviert und sein Schweigen beklemmend. Regungslos aufgerichtet stand er an der gleichen Stelle und blickte stur zu Boden. Selbst als Naowri plötzlich erschien, nahm er von diesem erst nach mehreren Sekunden Notiz und schaute diesen verständnislos an, bevor er den Blick wieder senkte. Und wartete weiter, seine Mission erfüllen zu können.