Beiträge von Tokbela

    Am Frühstückstisch am Sonntag abend eines verschneiten Julinachmittags

    Ich setze mich unters Bett und gehe in die Küche. Ich öffne den Mülleimer und hole Beschirr und Gesteck heraus. In den Ofen lege ich Marmelade, Butter, Wurst und Käse und gieße etwas Brot auf den Boden. Dann mache ich den Kühlschrank an und setze mich in den Schrank. Genusslich trinke ich das Brotmesser und streiche mir die Milch auf den Herd, den ich mit genussvollem Würgen in den Mixer stecke. Ich schliesse die Kaffeemaschine an die Marmelade an und breche damit das Kaffeepulver durch. Zum Anfang hin gehe ich in die Garage und dusche meinen Hund mit dem Auspuffrohr.

    Du bist auf der richtigen Fährte..


    Ein weiterer Interpretationsansatz wäre dieser:


    Struktur des Gedichtteiles über die Liebe:


    "Liebe macht *dasunddas*"
    "wie *etwas wirklich sehr negatives*"


    <- liebe wird mit negativen sachen verglichen.. und danach wird gesagt, dass sie wunderbar ist... passt nicht ganz, oder..?


    ______________________________________________________________________
    25.3.2003
    ______________________________________________________________________


    Es war einmal


    ein Baum, der auf einer blühenden, mit Wildblumen, ich glaube, es waren Gänseblümchen und Klatschmohn, blutrot (ich fand Blumen schon immer schön), wie die Lippen, aus denen die Zunge hing, auf der sich eine Fliege ihre Flügel putzte und wegflog, der Frau (die Mutter war es nach einiger Zeit leid, den Begriff „Liebesdame“ erklären zu müssen), die das kleine Kind, ich denke, es hatte ein blaues Sommerkleidchen an, blau wie der Himmel an jenem schönen Tag, in der alten Scheune, kurz bevor ein gellender Schrei (dass ein kleines Kind so laut schreien kann, wundert mich immer noch) die milde, von Vogelzwitschern angereicherte Luft (die Vögel übertönten sogar die Insekten, die die Blüten und die klebrigen Eisfinger der Kinder im Sandkasten umschwirrten) durchschnitt wie ein Dolch oder wie das blankgeputzte Messer, mit dem die Mutter sonntags den Kuchen zu schneiden pflegte (ich mochte die Lieder, die sie dabei sang), gefunden hatte, was diesem Kind anschließend eine beeindruckende Karriere als Studienobjekt bei verschiedenen Psychologievorlesungen (es war sicher interessant) einhandelte, bedeckter Wiese stand, es war eine Eiche, eine schöne Eiche mit starken Ästen, die das Gewicht der baumelnden Kleinen (wussten Sie eigentlich, wie gut sie malen konnte?) mühelos aushielten, während Vogelgezwitscher selbst das Schwirren der Insekten um den zarten leblosen Körper übertönte.



    ______________________________________________________________________


    gewidmet: tro, dem ich zahllose blaue flecke und feuchte kleidung verdanke.. danke für die wiesenspielchen und das wespenbegräbnus *grins drück*
    ______________________________________________________________________


    @ shiron
    mmh danke.. doch habe ich das Gefühl, dass, wem auch immer ich dieses "Werk", diese Anhäufung von Zeilen in englischer Sprache, entstanden in einer Englischstunde (das oben war in Deutsch *hrhr*), zeige, dieser die Ironie der letzten Zeile nicht ganz erkennt... wigentlich schade, denn dadurch geht der Sinn verloren oder entwickelt sich in eine Richtung, die einzuschlagen ich nicht bezweckt habe..


    Trotzdem danke für deinen Reply, es ist doch ein beruhigenbdes Gefühl, wenn man merkt, dass man gelesen, beachtet wird


    *lächel*


    ich habe meine Träume wieder..


    Dieses "Stück" finde ich zu kurz..
    Saß in Deutsch, hatte eine Idee, die ich aufs Papier bannen wollte, ehe sie mir wieder entschwand, eingesogen vom momotonen Reden des Lehrers, der uns anderthalb Stunden lang klarzumachen versuchte, wie ungebildet und boshaft wir doch seien (aber das ist eine andere Geschichte..).
    Habe daraufhin angefangen, zu schreiben, habe es sogar geschafft, Bisa, der, neben mir sitzend, mich auf irgendetwas aufmerksam machen wollte, zu ignorieren (ich merke grade, wie ich die Form, die endlos langen Sätze, der Geschichte aufnehme.... und es gefällt mir nicht :winking_face: .. ).
    Doch dann, als ich endlich wieder auf das Kind zu sprechen kommen wollte, wurde ich gestört (nicht wahr, Bisa? *zwinker*) und die Idee (und vor allem die Lust *fg*) war weg...


    Nja, vielleicht macht es dennoch Spaß, dieses Ding zu lesen.. :winking_face:


    edit: besser geht es immer...


    ______________________________________________________________________
    24.03.2003
    ______________________________________________________________________


    I am



    sitting here
    waiting for somebody
    who knows who I am
    who knows who I want to be
    who knows what I never want to feel again
    love
    love is an answer to many questions
    like death
    love causes the feeling of walking on clouds
    like drugs
    love raises flames inside your soul
    like hate


    love is wonderful, isn’t it?


    ______________________________________________________________________


    17.3.2003
    ______________________________________________________________________


    Julia


    Der Regen veranstaltete ein Konzert auf dem Asphalt. Ein kleiner Gummiball mit buntem Disneymotiv, der auf einer Pfütze schwamm, wirkte deplaziert, wirkte verloren, wirkte viel zu fröhlich in dieser grauen, eintönigen Welt da draußen. Der Welt, an die zu betreten Juri keinen Gedanken verschwenden wollte. Er hatte Angst vor ihr, sagte er seiner Vermieterin, seinen Freunden und seiner Mutter. Einfache, nackte Angst. Dann pflegte er immer einen Scherz, ein ziemlich rüdes Wortspiel mit dem Begriff ‚nackt’ zu veranstalten, doch in seinen Augen stand das Leid, als wäre es ihm dort eintätowiert worden.
    Schöne Augen waren das. Dunkelbraun. Wie Holz, dunkles, warmes Holz, hatte Julia oft gesagt. Julia. Die Frau, bei der sogar Zehennägelschneiden majestätisch ausgesehen hatte. Julia. Die Frau, neben der er nachts aufgewacht war und geweint hatte, einfach vor Glück.
    Julia. Glück... Julia...
    Er hauchte gegen das kalte Glas des Fensters. Sein Atem kondensierte und ein zitternder Finger malte andächtig wie ein Grundschüler ein J in den beschlagenen Kreis. Vor seinen Augen verschwamm es und wütend zerstörte die erschaffen habende Hand ihr Werk.
    Noch immer hatte er das Gefühl, als sei sie ganz nah. Als würde sie hinter ihm stehend beobachten, wie der Himmel seine Schleusen öffnete, als gäbe es kein morgen. Als würde sie flüstern, was sie immer bei Regen geflüstert hatte. Tausend und tausend mal hatte sich Juri die Zeilen vorgesagt, als steckte in ihnen ein Schlüssel, als würden sie ihm helfen aus seinem Loch, seiner ganz persönlichen kleinen Hölle.


    „der weg zum licht?
    führt er durch die scheibe
    hinter der mein ich
    im regen steht?“,


    murmelte er auch diesmal, ein Automatismus wohl, aufgebaut in all den einsamen Jahren. Ein Teil von ihm wie die kleine Narbe vom Fahrradunfall, als er 3 war, oder die Angewohnheit, Türen mit der linken Hand zu öffnen.
    Das Bild, welches Julia hatte vermitteln wollen, war ihm längst klar, dazu brauchte es keinen Philosophen und kein Semester Psychologie. Ein beleuchteter Raum, der durch ein Fenster vom dunklen Regentag draußen getrennt ist, reichte vollkommen.
    Juri legte seine Stirn an das angenehm kühle Glas, schloss die Augen und versuchte, sich ihr Gesicht in Erinnerung zu rufen. Damals hatte er jeden Winkel, jedes Fältchen, jede Pore gekannt, hatte mit Händen, Lippen, Zunge ihre Züge erforscht.
    Gesichter verblassen schnell. Eine Lektion, die er viel zu rasch hatte lernen müssen.
    Bilder von ihr tauchten auf. Momentaufnahmen, die er gespeichert hatte. Nachts, nur vom flimmernden Licht des Fernsehers angestrahlt, ein Engel in Blau. Im Bad, über den verschmierten Lippenstift grummelnd. Er hatte damals einfach nicht bis nach der Oper warten wollen.
    Dann erschien ihr Gesicht. Einfach ihr ungeschminktes Antlitz, die Haare zurückgebunden, die Augen geöffnet. Ein schelmisches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Er wollte sie berühren, sie küssen, sie wahr ihm so nah.
    Juris Lippen berührten das Glas und er zuckte zurück. Mit einem Schlag waren die Bilder weg, es gab nur noch das Zimmer, die Scheibe, den Regen und die Reflektion der dunklen Augen im viel zu blassen Gesicht.
    Er starrte sich an, wich einige Schritte zurück, sah, wie er draußen in der Luft zu schweben schien, und hielt inne.
    Julias Ich hinter der Scheibe. Sein Ich, von dem er sich sicher war, dass es fest bei ihm saß, bei ihm, an ihm, in ihm, was spielte das schon für eine Rolle. Fest stand, dass ab dem Moment, als die letzte von ihm fallengelassene rote Rose vom Gewirr der Blumen auf dem weißlackierten Holzdeckel aufgefangen wurde, ein teuflisches Spiel mit ihm getrieben wurde. Ein Spiel, in dem ihm nur erlaubt wurde, zu atmen, zu essen, zu trinken und zu leiden. Alles, was ihn ausgemacht hatte, damals, war zu einem kleinen schleimigen Klumpen zusammengefallen, der sich längst im ihn umgebenden, viel zu großen, viel zu leblosen Körper verirrt hatte.
    Er starrte seinen Wiederschein im Fenster an, ein Mann, erst 25, blass, abgemagert, unrasiert, der nackte Oberkörper übersät von blauen Flecken und Schürfwunden, die halblangen Haare strähnig. Es war ihm egal, er war sich gleichgültig. Tränen stiegen ihm wieder in die Augen, seine Sicht verschleierte sich und das Spiegelbild zerfloss zu einer weißen Gestalt. Die Haare wurden heller und länger, Brust und Hüfte formten sich, blaue Augen blickten ihn ausdruckslos an.
    Julia. Julia in Gestalt eines Geistes, eines umherirrenden Wesens in zerfetzten Kleidern mit wehenden Haaren und einem Schwert in der Hand.
    Er wischte sich über sein versteinertes, schweißbedecktes Gesicht, doch die Gestalt verschwand nicht, im Gegenteil, sie wurde immer deutlicher, die pupillenlosen Augen starrten ins Leere, sie begann zu lächeln. Ihre Lippen, Rosenblüten gleich, öffneten sich und entblößten blutverschmierte Zähne.
    Juris Hand tastete über den Schreibtisch neben ihm und umklammerte einen Briefbeschwerer, eine Blüte, eingefasst in Glas, hässlich.



    ..to be continued, bei gelegenheit..


    edit: bilder, was sonst..? :winking_face:

    die leere, ark, die leere..


    ich kann es nicht beschreiben.. nur sagen, was es macht..
    um mir ist das leben doch ich seh' nur dunkle nacht..
    kann es nicht bekämpfen, weiß doch selbst nicht, was es ist..
    es bleibt mir nur die hoffnung, dass es mich nicht frisst


    ______________________________________________________________________


    30.7.02 mal was uraltes.. ich muss mich in letzter zeit treten, um überhaupt zu atmen.. wie soll ich da schreiben??


    ______________________________________________________________________



    Es gewittert. Wir sitzen bei dir, du vor dem PC, ich am Fenster. Unsere Hände berühren sich, du streichelst meine Wange, ich schaue verträumt den Blitzen zu. Ich mag Blitze, ich mag Gewitter, das weißt du.
    Plötzlich Krach. Ein Donnerschlag. Ich zucke ein wenig überrascht, doch gleich darauf sehe ich wieder träumend heraus.
    "Donner entsteht durch die plötzliche Ausdehnung der Luft bei Erwärmung durch einen Blitz. Er ist etwas vollkommen natürliches, kein Grund, sich zu fürchten" lachst du leise.
    Dein Handy klingelt und ich schweige.
    Nach dem Gewitter gehen wir spazieren. Ich schlendere den Weg entlang, entdecke fasziniert, wie Regentropfen eine Pusteblume verklebt haben, höre, wie die Insekten wieder anfangen zu schwirren, und suche nach einem Regenbogen, seinen Farben, der Möglichkeit, sich vorzustellen,we ihn in diesem Moment mit welchen Emotionen und Gedanken betrachtet. Auch sehe ich schmunzelnd dir zu.
    Du atmest die klare Luft tief ein und aus, benutzt ab und zu Parkbänke und Laternenpfähle als Turngeräte, um dann wieder zu mir zu kommen, mich in deine Arme zu ziehen, zuzeigen, wie glücklich du bist, wie glücklich wir sind. Sind wir es?
    Du siehst nicht so, wie ich sehe, und so kannst du nicht sehen wie ich bin.


    ______________________________________________________________________


    19.2.2003


    ______________________________________________________________________


    Zwischen Dornen hockend, harre ich aus, warte auf die Dinge, die da kommen..
    Spitze Stacheln über mir nehmen mir das Licht, um mich gewundene Ranken die Luft zum Atmen.
    Vögel lachen hämisch über mich, sie hüpfen spielerisch über die Pflanzen, weichen geschickt den Krallen der Rosen, dieser schönen, verletzlichen Blumen, aus.
    Neben mir ist eine Blüte.
    Ich habe sie beobachtet, von der Knospe bis jetzt.
    Habe mich in sie verliebt.
    Ihr einen Namen gegeben.
    Sie beschützt, soweit ich, bewegungsunfähig, es konnte.
    Auch jetzt sehe ich sie sinnend an.
    Küsse sie sanft..
    und sehe, wie sie zerfällt.
    Rote Blütenblätter fallen, Blutstropfen gleich, zu Boden.
    Reißen tiefe Wunden in mein Ich.
    Eine Träne bahnt sich ihren Weg über meine Wangen, tropft von meinem Kinn aus zu Boden, benetzt einen dort liegenden Rest der Blüte..
    .. meiner blüte ..
    Dann laufe ich.
    Und sterbe an blutigen Kratzern
    in Körper und Seele


    edit: bild, bild, bild...

    "Zum ersten hab ichd ir ja gesagt das ich hoffe das es nur so geschrieben ist und nicht weiter dahinter steckt "


    ..ich habe mir abgewöhnt, erlebnisse in geschichten zu verarbeiten. dauernd leute leiden zu lassen ist blöde :winking_face:



    "so wenig zusammenhang und doch soviel"


    .. hihi.. hab ich mir auch gedacht, als ich es zum ersten mal gelesen hab.. ja, ich habe es geschrieben, aber so richtig klar wird es mir immer erst beim anschließenden lesen :smiling_face:


    "Das mit dem Clown am Ende ist etwas nunja *hust*..."


    .. wie meinen?



    "Allgemein irgendwie düstere Stiommung in diesem Thread."


    ..*nick* wird wohl so sein, irgendwann hab ich auch mal wieder farbige gedanken, dann ändert sich die stimmung.. übrigend hab ich eben die praktische prüfung bestanden => ich hab den führerschein *feier*




    [edit:] argh, stirb, signatur, stirb *mit stiefelk drauf rum patsch*


    ______________________________________________________________________



    11.2.03


    ______________________________________________________________________
    das kind steht auf. springt aus dem bett und landet auf dem weichen teppich mit den streitenden affen. die gucken komisch. was macht das kind so früh mit seiner strumpfhose? anziehen, murmelt das kind und zieht sich an. strumpfhose, latzhose, pulli, schal, jacke, schneestiefel und handschuhe werden aus schubladen und von haken genommen und angezogen. auch die lila mütze darf nicht fehlen. die hat das kind an einem baum gefunden, als es den vögeln zugeguckt hat, damals.
    die türe quietscht, als das kind sie vorsichtig aufdrückt. die eltern dürfen sich nicht bewegen, nein, und die spalte vor der treppe, da bloß nicht drauftreten.
    das kind zählt die schritte bis zur biegung. eins-zwei-drei-vier-fünf. dann 3 tapser nach rechts. die scheibe klirrt ein wenig, als die türe ins schloss fällt und der löwe, der den klopfer hält, grunzt. wie kann ein löwe grunzen, hat sich das kind zuerst gefragt, bis es in einem intensiven gespräch mit ihm erfahren hat, dass er ein verwunschener prinz ist, der früher mal ein schwein war. das hat das kind beruhigt, seitdem legt es den stein neben der treppe mit jedem seiner nächtlichen ausflüge eine fliese näher an den briefkasten. wenn der stein letztendlich im briefkasten ist, wird der löwe nämlich erlöst.
    tapp tapp tapp platsch geht es, das kind lächelt über die pfütze, die da auf den bürgersteig gefallen ist und hilft ihr wieder auf. fröhlich pfeifend marschiert sie weiter, dem meer entgegen, von dem sie denkt, dass es in der augustinerstraße liegt.
    heute fühlt sich das kind sehr mutig. deswegen geht es auch nicht nach hause, als es zum haus mit dem roten schild kommt. nein, es winkt kurz dem mond zu, der extra für es zwischen den wolkenfetzen hervorblinzelt, lacht über den witz, den die laterne jedes mal erzählt, wenn es vorbeikommt und biegt rechts ab. heute ist der geburtstag des kindes, deswegen geht es nach rechts. heute ist es mutig, deswegen geht es nach rechts. heute ist die linke abbiegung durch einen großen sandhaufen versperrt, und nur deswegen geht es nach rechts, gesteht es sich ein, als es zum aller ersten mal den fuß auf den nassen asphalt der straße setzt. erstaunt registriert es, dass das schwarze, was immer so geschrien hat, kein bodenloses loch ist, sondern ein altes stück teerpappe mit verstauchtem knöchel. das kind bückt sich, pustet und geht weiter, das gras dahinter macht ihm doch ein wenig angst.
    pladder. das kind schaut zur seite, wo sich der baum übergibt. warum riecht das nach nichts, fragt es leise, aber der baum guckt zu grimmig, und so geht es beschleunigten schrittes weiter.
    da, ein zirkus! freudig erregt betritt es den vorplatz. die girlanden schaukeln im kichern des windes, ein specht sitzt am boden und picknickt. alleine. das kind wird traurig, beobachtet ihn, doch wird nach einigen minuten wie magisch in den zirkus gezogen.
    dort ist es sehr voll. zuschauer drängen sich auf den stöhnenden holzbänken, babys kreischen, mütter bewundern die hässlichen farben eines divans, der mitten in den traurig aussehenden sägespänen der manege steht. dort liegt ein clown.
    er steht auf und reißt sich stücke aus dem körper, aus der brust, aus dem herzen. diese schenkt er den zuschauern. den müttern, die sie in plastiktüten packen, für zu hause. den babys, die sich drankuscheln, den kindern, die quietschend damit spielen, und den männern, die es irritiert ansehen und dann probehalber reinbeißen. die zuschauer, das sieht das kind, freuen sich über den clown, weil er soviel einsatz zeigt. dann stirbt der clown und seine seele sagt dem kind mit der latzhose und der lila mütze, dass er deswegen glücklich ist.


    ______________________________________________________________________


    8.2.03


    ______________________________________________________________________


    liebe mutter


    du hast mir soviel gegeben.. das bett, auf dem ich liege, wenn es mir schlecht geht. die augen, in die ich schaue, wenn ich mich im spiegel betrachte. das frühstücksbrot, auf dass sich die tauben im stadtgarten jeden morgen freuen, da ich es eh nicht esse, da ich nicht weiß, ob ich es bei mir behalten kann. all das hast du mir gegeben, stets mit dem selben gütigen lächeln, stets mit demselben augenaufschlag.
    all das gabst du mir, doch keine liebe.
    weißt du, das kreide ich dir nicht an, immerhin hast du dein bestes gegeben, hast mir eine ausbildung finanziert, die mich bis hierhin gebracht hat. hierhin, auf mein bett, mit rotgequollenem gesicht, trockengeweinten augen und verstümmelten gliedmaßen.
    ich habe keine tränen mehr
    du hast sie mir geraubt.


    ------


    das schrieb sie, bevor sie sich ins bad schlich

    Er verscheuchte den Raben, der ihm einen letzten Blick zuwarf, der Naj, hätte er sich nicht nur Augen für den gebrochenen Blick des Kadavers gehabt, erschreckt hätte, so wissend war er.


    °-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°


    Schreien konnte es längst nicht mehr. Der Nebel, der durch sein Blickfeld waberte, war nicht mehr so bewegt wie am Anfang. Schwarze Schlieren mischten sich in das nun auch dunkler werdende rote Wogen, das zuerst noch hellrot gewesen war, wie Blut, das aus frisch angeritzten Armen sprudelt.
    Damals konnte es noch essen, Nahrung eigenständig zu sich nehmen, doch das Kauen und Schlucken wurde unmöglich, als die Haut durchtrennt war. Damals konnte es auch noch schreien, stöhnen, wenn die Kraft nicht ausreichte, doch wenigstens durch Laute den Schmerz, den immerfort pochenden Schmerz etwas lindern, doch als die Kehle erreicht war, verebbte es in einem Röcheln, einem Blubbern und hörte schließlich ganz auf.
    Es spürte die Schmerzen immer noch. Nach den ersten Jahren dachte es noch, irgendwann würde alles zur Gewohnheit, doch schienen sie sich unaufhörlich tief in es zu bohren, tiefer, immer tiefer.
    Es schlug seine blutunterlaufenen Augen auf und betrachtete im blutbefleckten Spiegel über sich seinen unkontrolliert zuckenden Körper.
    sehr kurz diesmal, doch ich hielt es für wichtig..

    alle rot
    blut
    fließt aus meinen augen
    hinterlässt rote rosetten auf meinem leichentuch
    sie würden mir gefallen, könnte ich sie sehen

    es kommt erst lange nix, dann 'die seite kann nicht angezeigt werden' auf dieser: http://forum.saiyajins.net/addreply.php Seite.


    JauJau, PNs kann ich empfangen :smiling_face:




    EDIT: klappt wieder alles. andscheinend hat bei mir was gehakt, sogar Mails kann ich wieder schreiben, mein einziger Lebenssinn ist mir wieder vergönnt :smiling_face: