Mit der Zeit sammelten sich In Tyrael wieder einige Kräfte an. Er fror immernoch, aber langsam sahen seine Augen die Umgebung. kurz vor ihm lag das Sichlor, regungslos, aber es war eine leichte Aura zu spüren. Es lebte mit Sicherheit noch.
Ein weiterer Gedanke erreichte Tyrael. Er war leicht erstaunt, diese Gedanken hatten eine andere Struktur als diejenigen von anderen Wesen. Er versuchte die Quelle zu erkennen, und kam nach kurzem erfolglosen Suchen zu dem Schluss ... dass diese seltsame Maschine ... es klang zu absurd. Eine Maschine mit Telepathie?
Er sollte nach dem Sichlor sehen hatte sie ihn gebeten. Und nach wie vor hatte er diesem anderen noch nicht wirklich geantwortet. Soviele Dinge auf die er sich konzentrieren musste ...
Der Wizard wandte sich an Enryu
# Ich kann ... euch hören. Wer seid ... ihr #
Langsam und unbeholfen versuchte Tyrael sich auf seinen Armen aufzustützen, seinen Körper etwas von dem kalten Boden zu lösen. Als er da so hockte musste er einen jämmerlichen Anblick bieten dachte er ...
Instinktiv griff er nach seinem Stab, der im selben Augenblick wieder anfing zu glimmen. Er stützte sich mit dem Stab ab und kam so nach zwe igescheiterten Versuchen letztendlich auf wackeligen Beinen zum Stehen. Er musterte das wenige Meter vor ihm liegende Sichlor.
Der PK-Kanone antwortete er
# Das Sichlor lebt. Ich ... versuche ... es zu wecken ... mir selber ... geht es allerdings auch noch nicht ... wirklich ... gut ...#
Nach zwei Schritten sackten seine Beine wieder zusammen, er stützte sich erneut auf seinem Stab ab, sammelte noch einmal etwas Kraft und ging dann die letzten zwei Schritte zum Scy.
Langsam kniehte er sich hin, in der rechten Hand nach wie vor seinen Stab, mit der linken in Richtung des Sichlors greifend. Kurz bevor seine Hand den Panzer berührte, hielt er inne. Bei Bewusstsein müsste Scy ihn jetzt mit Sicherheit bemerken.
# Scyther, wacht auf ... wacht auf! #
SCYTHER! WACHT AUF!
Er griff nach seinem Gürtel und holte einen kleinen Beutel hervor. Hieraus sterute er etwas Pulver über die Nase von Scy ... welche kurz darauf seltsam atmete ... anfing ziemlich schnell zu schnaufen und plötzlich ...
... nieste.
Scyther? Könnt Ihr mich hören? Verzeiht dass ich Euch mit Pfeffer geweckt habe, aber hier scheinen viele um Euch besorgt zu sein ...
Tyrael verbarg seine eigene Schwäche, die Tatsache dass er kaum aufrecht stehen konnte, dass er fror ... ein Teil seines Körpers unter dem langen, nun schmutzigen Umhang zitterte ... Er war froh sich hingeknieht zu haben, zum Stehen wäre er nicht allzu lange fähig.
Diese Kälte war widerlich, er würde sich erkälten. Irgendetwas kribbelte in ihm ... er fror ... nein.
Es war etwas anderes, jemand sammelte Energie!
Der Griff um seinen Zauberstab wurde fester, der Wizard kniff die Augen etwas zusammen und sah in den Himmel, schweifte mit dem Blick Richtung Stadt. Dort sah er Gintsubasa und auf ihrem Rücken den Schwarzmagier. Die um Raistlin wirbeldne Aura verriet sofort, dass dieser einen mächtigen Zauber vorbereitete und dafür viel Energie sammelte.
{ Raistlin. Er ist es wirklich ... }
Tyrael sah nun wieder zur Partikelkanone, dieser seltsamen Maschine, die Telepathie beherrschte ... und langsam konnte er einen Zweck in ihrer Form erkennen. Eigentlich konnte dieses längliche Gehäuse mit der Öffnung, die nun gegen Raistlin gerichtet war und pulsierte, nur eine Waffe darstellen. Eine Waffe mit Seele?
# Maschine! Wer oder was auch immer du bist. Scy, das Sichlor scheint wach zu werden, aber was auch immer du tust, richte deine Kräfte nicht direkt gegen diesen Magier! Es ist Zwecklos, er versteht sich darauf die unkontrollierte Energie seiner Gegner zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen! Lass dich nicht dazu hinreißen ihn anzugreifen! #
Diese Maschine konnte nicht wissen, mit wem sie es zu tun hatte. Tyrael wusste es. Tief in seiner Erinnerung sah er Raistlin ... und ein Schauder überkam ihn. Wenn es möglich gewesen wäre ihn mit einfacher Feuerkraft und Gewalt zu vernichten, so wäre dies schon vor Urzeiten geschehen.
Was machte Raistlin hier.
Die angestaute Energie um Raistlin wurde immer stärker, und Tyrael fürchtete das Ergebnis dieses Zaubers, den der Schwarzmagier vorbereitete. Ohne die Maschine wirklich zu kennen wollte er sie nicht schutzlos dem Schwarzmagier ausliefern.
Allerdings war Tyrael kaum in der Lage gerichtete Zauber zu sprechen, geschweigedenn Magie solcher Stärke in irgendeiner Form zu bannen. Die einzige Möglichkeit den Zauber abzubrechen bestand darin, den Schwarzmagier um seine Konzentration zu bringen. Aufmerksame Zauberer konnte man leicht ihrer Konzentration berauben, da sie ihrer Umgebung und der Wahrnehmung derselben viel zuviel Wert beimaßen.
Tyrael hätte selbst versuchen können Raistlin zu unterbrechen, mit Hilfe eines blendenden Lichtstrahls seines Stabes, allerdings wagte er es nicht sich Raistlin gegenüber zu verraten. Noch schien sich dieser Tyraels Präsenz nicht bewusst zu sein ...
Bis der Zauber gesprochen war würde noch ein Moment Zeit vergehen, sicherheitshalber konzentrierte sich Tyrael jedoch schon auf den Kristall in seinem Zauberstab, wollte dies aber nur als letztes Mittel einsetzen.
# Maschine, der Magier der auf dich zufliegt versucht einen mächtigen Zauber zu sprechen. Die einzige Möglichkeit diesen abzubrechen sehe ich darin, für Ablenkung zu sorgen! Jedoch wirst du selbst nicht in der Lage sein ihn abzulenken, da er dich ohnehin die ganze Zeit zu beobachten scheint. Wenn du irgendwen kennst, der in unmittelbarer Zukunft in der Lage wäre die Aufmerksamkeit des Magiers auf sich zu ziehen ...#
Tyrael bemerkte nicht wieviel er preisgab. Er spürte nur diese starke Abneigung gegenüber Raistlin ... und im selben Moment erinnerte er sich an damals ...
{ Zügle deine Wut, Tyrael ... zügle deine Wut ... }
Er schloss die Augen und wartete. Das Sichlor würde vielleicht gleich wach sein und ihn ansprechen. Oder die Maschine oder der andere Fremde ... Seine Gedanken wurden trüber und zeitgleich erlosch der Kristall in seinem Stab. Die Dunkelheit empfing Tyrael erneut. Zuviel hatte sein Geist in so kurzer Zeit leisten sollen, während sein Körper keinerlei Kraft besaß ... der Geist ist willig, doch das Fleisch ...