Predestination - Teil 1

  • Bitte hier (vorerst :winking_face: ) nicht posten!
    Dies ist die Vorgeschichte zu Hatebreeder, die einige Monate nach Hatebreeder selbst spielt. (Ja, danach. Predestination ist die Zukunft von Hatebreeder. ;p)
    In diesem Thread werden fürs erste nur NPCs vorkommen, die aber von elementarer Wichtigkeit sind. Viel wichtiger als etwa die Gargoyles oder Gintsubasa.
    Hier erfahrt ihr, warum in Hatebreeder geschieht, was geschieht.
    Proudly presented by Scy und Phoe aka TOD&Raistlin sowie Serge&Co.
    Ich hoffe, ihr bekommt was spannendes hier zu lesen, wir werden uns jedenfalls bemühen. :winking_face:


    PS: Ginome, bitte pack Predestination als Sticky unter Hatebreeder. Die Story hier läuft parallel zu Hb und in einigen Wochen/Monaten werden wir soweit sein, dass sich die Postaktivitäten von Hatebreeder nach Predestination verlagern. Thx im Voraus.

    "My will shall shape the future. Whether I fail or succeed shall be no man's doing but my own.
    I am the force; I can clear any obstacle before me or I can be lost in the maze.
    My choice; my responsibility; win or lose, only I hold the key to my destiny."


    ~ Elaine Maxwell

  • In der nahen Zukunft hat es ein Mann fast alleine geschafft, die Welt an ihren persönlichen Abgrund zu katapultieren, dass selbst Magie und Technologie nicht mehr in der Lage ist, die alte Ordnung wieder herzustellen. Einen Mann, den niemand auf der Rechnung hatte, bis er ein Streichholz an ebenjene hielt und sie in unseren Fingern verbrannte. Er nennt sich selbst SERGE, doch nicht sein Name, sondern seine Taten werden in die Analen der Geschichte eingehen.


    Unter seiner Führung erhob sich in den letzten Monaten eine Terrororganisation Namens ‚Dying Culture’, dessen einziges Ziel es zu seien schien, der Weltöffentlichkeit in die Fresse zu treten und das Land in Chaos zu stürzen. Doch dienen sollte es nur einem Zweck.. der Ablenkung.



    Sm=ll +h= p=rfum= of TERROR
    lick +h= BLOOD of thousand WOUNDS
    (R)EVOLUTION (|))ESTRUCTION (/\)NARCHY
    Jus+ b=caus=
    IT HAS TO BE


    Das Licht in der Halle geht aus.
    Stroposkoplicht flackert auf.


    In rhythmischen Abständen. Schmerzhaft in den Augen.


    The moment is near.
    Aus dem Dunkel ans Licht.


    Lange gewachsen.
    Endlich gereift.
    Endlich..
    frei..


    Jenseits von Gut und Böse, im Hauptquartier des UNDERGROUNDS thront SERGE unter dem Banner des Scharlachroten Auges. Der gefährlichste Rebell der Neuzeit erscheint auf den ersten Blick relativ normal. Bis man in seine Augen blickt. Sein Blick ist leer, so voll, so klar, so weit weg.
    Ein Ausdruck von Allem und Nichts.


    SERGE: ”Ich weiß, was ihr NICHT wollt..”


    Zuhörer: “Was wollen wir nicht?”


    SERGE: ”Ihr wollt nicht mehr belogen werden!”


    Zuhörer: “Du hast Recht, Man!”


    SERGE: ”Keine Lügen mehr!”


    Zuhörer: “Keine Lügen!”


    SERGE: ”Ihr habt ein Anrecht auf die Wahrheit – genau wie der Rest dieser Welt. Seht sie euch an, diese gottlosen Narren! Sie haben keinen Schimmer, von den Dingen die vor sich gehen. Sie hüllen sich in falsche Versprechungen, vertrauen alleine auf ihre Technologie, spielen mit Magie, bekämpfen die falschen Feinde und vergessen bei allem das Denken.. Sie alle wollen nicht verstehen, wollen nicht hören, aber ich kann ihr Gejammer jetzt schon sehen und ich werde mein eigenes ‚told you so‘ genießen, wenn alles zum Teufel gehen wird.”


    SERGE fährt sich durch die blutroten Haarspitzen.


    SERGE: ”Konflikte werden einbrechen. Panik wird sich breitmachen. Feinde werden Schulter an Schulter stehen. Sie alle werden aufwachen, den Schlaf aus ihren Augen bluten und KÄMPFEN müssen um das, wovon sie abhängen. Die Zeit ist da.. die Neuordnung der Dinge, das Ende der Welt, wie sie sie kennen.. der Anfang einer neuen Ära.. all das tickt von diesem Augenblick an in einem Countdown runter..
    Sie alle sind nur Bauernopfer. Verdammt zuzuschauen. Und der feindliche König ist schon bald Schach-Matt.. Raistlin, unser aller favorite PUSSY No. 1: ER KANN MICH NIEMALS BESIEGEN. Und das ist ein Fakt. Denn all das was ich tue, ist ihm um Lichtjahre voraus. All das was ich denke, ist in seinem Verstand nur unentdecktes Land. Er wird es nicht verstehen. NOCH nicht..“


    Seine Zuhörer sind durchnummeriert. Sie haben keine Namen, nur noch Zahlen. Sie alle sind eingerechnete Verluste, kalkuliert und dokumentiert, im großen Buch der Zerstörung. Sie dienen nur einem Zweck, sie sind Drohnen, sie sind Werkzeug.


    SERGE: „Während die Welt noch über die Vogelgrippe H5N1 diskutiert, überschwemmt unser Virus, H1N5, völlig unscheinbar die Länder. Am Ende der Nacht wisst ihr bescheid wohin die Zukunft gehen wird und was diese Zukunft für euch bedeutet.. Es war immer ein Schritt nach dem anderen.. Am Anfang stand der Hohn, der mir entgegengebracht wurde.. Wow, was war ich bewegt! Die Fragezeichen in ihren Schädeln pumpten falsches Selbstbewusstsein in ihre Herzen und tankten geheucheltes Adrenalin in die Köpfe. Man wird es nicht verstehen. Vielleicht jetzt noch nicht. Vielleicht niemals.. aber man wird es spüren. Die Veränderung des Klimas.. so als ob alles CO2 dieser Welt aus meinem Rachen in die einst so saubere Atmosphäre gespült wird und sie für immer vernichtet.. Es wird kalt werden in den Hallen.. dunkel.. anders! Es begann mit der Entwicklung eines Virus.. der Weg war frei für das DYING CULTURE... Und in all den sinnlosen Schlachten war ich nicht mehr als ein Bote, der ihn übertragen hat.. Der TOD wird gar nicht wissen, wo er anfangen soll. Und während er hinter uns herräumen wird, werde ich die Chance nutzen, um Raistlin auf ewig das zu nehmen, woran er am meisten hängt..“


    Ein Hauch von einem Lächeln liegt auf seinem Gesicht, es ist allerdings kein freundliches, eine Mischung aus Selbstverherrlichung und Hinterhältigkeit zeichnet sich ab.


    SERGE: „Seine Zeit verstreicht.. wie flüssig gewordener Sand vermischen sich Gegenwart und Zukunft und gleiten in einem Rinnsal die Sanduhr hinab.. Und mit ihnen die Gesichter der Qual.. doch bald wird nicht mehr der GRIM REAPER über seine Lebensuhr wachen, sondern ICH werde sie mir aneignen. Raistlin.. SERGE HAS COME TO STEAL YOUR SOUL! THE DEMIGOD OF EVERYTHING IS HERE TO TEAR YOU APART!!“







    [Zusammenfassung: SERGE wird eingeführt. Sein Plan sieht vor, mittels eines Virus (there we go) Chaos und Tod über die Welt zu bringen, um so den TOD persönlich lange genug zu beschäftigen, damit SERGE Raistlins Lebensuhr klauen kann.]

  • Gevatter TOD saß in seinem Arbeistzimmer und betrachtete reglos das kleine Abbild der Welt, das über seinem Schreibtisch schwebte. Hätte das über zwei Meter große, in einen tiefschwarzen Umhang gehüllte Skelett einen Gesichtsausdruck besessen, wäre dieser zweifellos kummervoll gewesen.
    So aber wirkten die bläulich glühenden Augenhöhlen und der Totenschädel des Sensenmannes vollkommen gleichgültig - was seiner wirklichen Stimmung alles andere als entsprach.


    Was momentan auf der Erde passierte, was eine Pandemie ohnegleichen. Nicht einmal die Pest des Mittelalters hatte jemals derartige Ausmaße angenommen. Auf allen Kontinenten und selbst auf den abgelegensten Inseln starben die Menschen wie die sprichwörtlichen Fliegen, dahingerafft von einem Virus, dass sie selbst "H1N5" nannten.
    TOD wusste nicht genau, was es mit diesem Virus auf sich hatte, er wusste nur eins - die momentanen Ereignisse bedeuteten für ihn Überstunden en masse.
    Fast 1/5 der erkrankten Menschen erlag dem Virus momentan, wie es schien.
    Bei über 6 Milliarden Menschen war das eine Menge Holz.
    Fast zuviel, selbst für eine nicht an Zeit und Raum gebundene Entität wie ihn.


    Mit einer fließenden Bewegung erhob sich der Reaper und verließ sein Büro. Seine knöchernen Füße klackten leise auf dem schwarzen Marmorboden der weitläufigen Eingangshalle, als er zielstrebig auf die Tür zuschritt und im Vorbeigehen seine Sense aus dem Schirmständer zog, deren Klinge bläulich schimmerte. Die Sense war die schärfte Klinge der Welt, konnte sogar Licht schneiden. Tod benutzte sie, um die Lebensfäden der gestorbenen Menschen zu durchtrennen und somit ihre Seelen von den Körpern zu befreien, damit diese ins Paradies, ins Nirvana, in die Hölle (oder wo sie sonst auch immer hinzumüssen glaubten) hinübertreten konnten.


    Draußen vor TODs Haus stand bereits Binky, Gevatter Tods Pferd. Binky war ein weißer Hengst mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Er trug Tod bei seiner Arbeit rund um die Welt und gab sich mit regelmäßigen Haferrationen als Lohn zufrieden. Früher hatte Tod es mal mit Skelettpferden oder brennenden Feuerrössern versucht, doch erstere verloren ständig ihre eigenen Knochen und letztere setzten unpraktischerweise häufig den Stall in Brand. Nein, Binky war da wirklich die weitaus bessere Wahl. Nicht ohne eine gewisse Freundlichkeit tätschelte TOD seinem Pferd den Hals.


    ES GIBT VIEL ZU TUN FÜR UNS, BINKY. ZEIT, DASS WIR DAMIT ANFANGEN.


    Daraufhin schwang TOD sich in den Sattel, drückte Binky leicht seine knöchernen Fersen in die Flanken und der weiße Hengst galoppierte davon, auf zur Erde und vielen Millionen dort auf ihre Freilassung wartenen Seelen.

  • -chose your religion-


    Taoism: Shit happens
    Hare krishna: Shit happens Rama Rama Ding Ding
    Hinduism: This shit has happened before
    Islanm: That shit happens is the will of Allah
    Zen: What is the sound of shit happening?
    Existentialism: Shit doesn't happen; shit is
    Buddhism: When shit happens, is it really shit?
    Confucianism: Confucius say, "Shit happens"
    7th day adventist: Shit happens on Saturdays
    Protestantism: Shit won't happen if I work harder
    Catholicism: If shit happens, you deserved it
    Jehovah's Witnesses: Knock, knock, "Shit happens"
    Unitarian: What is this shit?
    Mormon: Shit happens again & again & again
    Judaism: Oy vey! Why does this shit always happen to us?
    Pentacostalism: Praise the shit!
    Atheism: There is no shit!
    New Age: Shit happens and it happens to smell good
    Rastafarianism: Let's smoke this shit
    Yattaismus: Only happy shit happens
    SERGE: You’re in deep shit now...mate!


    <>


    XII: Sieht ungesund aus die schwarze Brühe, was is das für Zeug?


    Er betrachtet die schwarze Flüssigkeit, die im Behälter der kleinen Spritzen-Pistole schwappt, die sich SERGE an die Halsschlagader gelegt hat.


    Er betätigt den Auslöser, ein kurzes -Zapp!-, dann schiessen die Milli-Liter in die Blutbahn.
    SERGE schüttelt den Kopf. Dann legt er die Spritzen-Pistole beiseite.


    SERGE: Vitamin C, Twelve.. Vitamin C.. und gebetet wird an diesem Ort nicht..


    SERGE schiebt die massive schwarze Schutzbrille vor die Augen.
    Die Zigarettenkippe hängt glühend schräg aus seinem rechten Mundwinkel.
    Seine Fäuste heben das schwere Bohrgerät.
    Er setzt die Spitze des dicken Spiralbohrers auf die Markierung schräg unten an der Kellerwand.
    Mit einem Schrei rammt SERGE die Bohrspitze ins Gestein.
    Die Maschine rüttelt in seinen Händen wie ein bockiges Tier.


    Gerade war "XII" dabei sich eine Zigarette aus der Packung zu fischen. Ein ungläubiges Lächeln begleitet ihn, während er sich von SERGE abwendet und den Kopf sachte schüttelt. Jedesmal wenn er SERGE beobachtet drängt es sich ihm gerade zu auf...die Frage nach dem Irrsinn des Rebells. Doch wenn "XII" diesen Mann beim arbeiten erblickt, ihn studiert während er akribisch an der verwirklichung seines Planes arbeitet, überkommt die Nummer eine eigenartige Faszination. Er verfolgt einen Plan und eisern werkelt SERGE an seiner Ausführung.


    Gerade bläst XII eine Rauchwolke in den dunklen Raum, als seine Blicke auf einige Blöcke C4 die auf dem Tisch stehen, fallen. Der Plan steht und er weiß nicht im geringsten was noch alles kommen mag. Die quälende Frage nachdem "warum" pocht in seinem Schädel.
    Lauthals schreit er SERGE entgegen um das kreischen der ratternden Maschine zu übertönen.


    XII: HMM.. WIR HABEN JA NUN SO ETWAS ÄHNLICHES WIE EINE PARTNERSCHAFT.. ICH VERLANGE NICHT DAS TOTALE VERTRAUEN EINES EHEPARTNERS.. ABER, SO EIN GESUNDES MASS AN WISSEN WÄRE VERMUTLICH ANGEBRACHT. NEN NETZWERKTECHNIKER KANNST DU SCHLECHT NE BOMBE ENTSCHÄRFEN LASSEN...ALSO SEI SO GUT NIMM MEINE HAND FÜHRE MICH IN DEN KELLER DEINER WELT HINAB..


    SERGE hat drei Vertiefungen in das Gestein gefräst.
    Er schaltet die Maschine aus, setzt das Bohrgerät ab.


    Ohne die Zigarette anzufassen, nimmt er einen tiefen Zug.
    Dann dreht er sich zu „XII“ um.


    SERGE: Du willst also wissen, was abgeht..


    Nickend bejat "XII" die Frage, seine linke Augenbraue zieht sich skeptisch in die Höhe als er in das Gesicht blickt, denn dort spiegelt sich ein großes ABER, wider. Mit einem wissendem Lächeln auf den Lippen und dem erhobenem linken Zeigefinger entgegnet XII seinem “Führer”.


    XII: Aber lass mich raten, du lässt dir ungern in die Karten schauen...Ich bin nicht vertrauenswürdig genug. Du traust mir nicht und genau deshalb wirst du mir von deinen intimen Geheimnissen nichts verraten richtig?


    SERGE schiebt mit der rechten Hand die Schutzbrille auf die Stirn.
    Dann nimmt er die Kippe aus dem Mundwinkel.


    SERGE: Richtig.. ich vertraue dir nicht. Ich habe in meinem Leben NIEMANDEN jemals vertraut.. warum lebe ich wohl sonst noch? Aber ich sag dir was du wissen willst..


    Die leicht sarkastisch angehauchten Worte kommen postwendet mit einem Donnerschlag zurück, das er wahrhaftig Antworten bekommen würde, kommt etwas überraschend für XII...so auch sein Gesichtsausdruck.


    XII: ..zugegebenermaßen trifft mich das jetzt ein wenig, hatte nicht mit deiner Kooperation gerechnet...


    SERGE: Du hast gar keine Chance mehr, diese Informationen irgendwo anders als hier zu verarbeiten.. Entweder nimmst du sie mit ins Grab.. oder trägst das in dir, bis du irgendwann im zarten Alter von.. vielleicht 79 Jahren.. an einem Ort wie diesen vor dem Fernseher friedlich für immer die Augen schliesst..


    SERGE legt die Bohrmaschine zur Seite.
    Dann geht er hinüber zum Tisch und schmeisst die Schutzbrille auf die Platte.


    SERGE: Wenn ich dir alles sagen würde, dann würdest du dich fühlen, als würde sich ein zwölftausend-teiliges Puzzle langsam vor deinen Augen zu einem Bild formieren.. Ich geb’ dir Details. Was willst du wissen..?


    XII: Warum bist du hier her gekommen? Was machen wir hier unten eigentlich?


    SERGE deutet auf die Mauer. Über ihnen ist eine Inschrift an der Wand zu lesen:


    21th Century PEST
    „Wegen Typen wie uns wird irgendwann alles zugrunde gehen..“


    “ And He will destroy... the vail that is spread over all nations.
    He will swallow up death in victory.”


    ( Isa. 25:7, 8 )



    SERGE: Hinter dieser Mauer lauert der Tod. Und das ist keine verfluchte Metapher aus einem Horrorstreifen. Wir durchstoßen die letzte Grenze, um ihn persönlich aufzusuchen. Nicht er uns. Die meisten Menschen würden die Idee für verrückt erklären.. doch wir beide wissen: Er wird nicht zuhause sein.


    SERGE widmet sich dem C4, sortiert die Plastikblöcke und holt aus einem schwarzen Koffer eine Handvoll Elektrobauteile.


    SERGE: Er hat uns gejagt.. viele von uns geschnappt.. doch jetzt sind wir diejenigen, die ihm eine Falle stellten, um unbemerkt zuschlagen zu können.... Arbeiter.. Drohnen.. Boten in einflussreichen Positionen.. wärend die Welt da draußen noch von Verschwörrungen träumt, entwickelten wir den Virus nur aus einem Zweck. Um den Tod aus dem Haus zu locken, damit wir auf seinen Tischen tanzen können... oh, ja, der Virus. Die neue Pest. H1N5.. der Wahnsinn ist ein Land, übersät mit Sümpfen und Dornen, auf denen dein Gehirn spazieren geht.. Es ist so, als würde jede Sekunde die Kotze durch den Schlund den Weg aus der Fresse verpassen und stattdessen in den Kopf zu stossen.. an die Augäpfel klopfen.. du willst es rausholen.. aber du kannst nicht.. Dafür drischt hinter einem undurchdringlichen Nebel ein geifernder Japaner auf dich ein.. und man fühlt sich, als würde man gefoltert werden, während man schläft. Sei froh, dass wir über ein Gegenmittel verfügen..


    SERGE deutet auf die Elektrobauteile.


    SERGE: Jeweils eins von den Dingern in jedem C4-Stück versenken.. nur der Kommunikatonsdraht darf rausschauen.. Die Dinger sind Bluetooth-Zünder.. Lösen wir nachher gemütlich vom Laptop aus.. Läuft wie im Internet.. Outlook öffnen, enter drücken.. boom.. Viagra Virus 2006 on your favorite hard disc..


    Ein stummes Nicken XII, gibt SERGE zu verstehen dass er verstanden hat. Mit der Kippe im Mundwinkel macht sich die Zahl daran, die Elektrobauteile in den Plastiksprengstoff zu drücken.


    SERGE klappt seinen Laptop auf.
    Ein Tastendruck und eine schwarze Oberfläche mit blutroten Icons erscheint.
    Ein Betriebssystem, dass „XII“ nie zuvor gesehen hat.


    XII: Dying Culture gehört damit allerdings der Vergangenheit an, richtig? Von der einst ruhmreichen Terrororganisation wird nur ein Häuflein Asche übrig bleiben.


    SERGE drückt seine Zigarette aus.
    Sein Blick ist auf den Laptop gerichtet.


    SERGE: Der Virus hat hier seinen Ursprung. Das Gegenmittel ist knapp. Aber sie werden als Martyrer sterben.. und wenn ich erst einmal die Sanduhren in der Hand halte und RAISTLINs Zeit abgelaufen sein wird..


    XII: Dann beginnst du dir deine Welt wieder aufzubauen...dem Dying Culture neues Leben einhauchen, nur diesmal wird kein Blut durch die Adern deiner wuseligen Mitarbeiter laufen, sondern eine dickflüssige schwarze Brühe. Dying Culture soll nicht wachsen und gedeihen, es soll sich ausbreiten wie die Pest, es soll größer, stärker und mächtiger werden als es der bloße Menschenverstand erfassen kann...und so bedrohlich dass am anderem Ende der Welt die Erde bebt wenn du inmitten der Stadt deine Flügel ausbreitest...die Welt soll zittern.


    SERGE schnippt mit den Fingern.


    SERGE: Smart boy!


    Er löst sich vom Laptop und tritt neben “XII” an die Wand.
    SERGE überprüft nochmal die Sprengsätze.
    XII schluckt leer, ehe ein mieses Lächeln sein Andlitz schmückt.


    XII: Du bist ein gefährlicher Mann...


    SERGE: Die Herausforderung ist es, was ich liebe.. was ich vergöttere.. Die Leute leben in den Tag.. diese Yattaisten zum Beispiel.. ich denke anders, ich funktioniere anders.. ich hab den heutigen Tag vor einem Jahr geplant. All i need to do.. is to follow myself.


    XII: Nein, du bist wirklich nicht wie die. Immer einige Schritte voraus, nur der große bedrohliche Schatten legt sich über deren Köpfe.. und keiner merkt es..


    Er kichert leise
    Marionetten gefangen in einem Schauspiel.
    Er führt den Gedanken garnicht zuende denn eine weitere Frage brennt in ihm auf...
    Sein Blick verfinstert sich wieder.


    XII: Mal ganz im Ernst, SERGE.. das Dying Culture ist ja nun auch keine Rentnervereinigung auf Tahiti, eine Organisation wie das Dying Culture wieder neu aufzubauen muss Unmengen von Geld verschlingen. Woher nimmst du das Kapital? Wer zahlt ein solches Vermögen?


    SERGE schaut auf den Laptop.


    SERGE: Es ist besser, nicht alles zu wissen.. Die Zeit wird kommen, wo du von selbst drauf kommst.. eine Zeit, in der jegliche.. Lichter ausgehen.


    Sprengung!
    Ein Fluch entgleitet XII. Er war unvorbereitet.
    Rauch dringt aus dem Loch...


    XII: Verdammte Hölle!


    SERGE: Genau die liegt dahinter.. aber das wird nicht deine Hölle sein.


    Kopfnicken, XII hat verstanden.
    Outta here..
    SERGE geht alleine durch die Öffnung, hinein in die verborgene Dimension des TODES persönlich.


    Der Reaper ist weg.
    SERGES Augen ziehen sich zusammen ..
    Kurz nur..


    Wow.. denkt er..
    Sein Körper fühlt sich an als hätte er eine Überdosis konsumiert. Er hat nur wenig Zeit sich umzusehen.
    Und doch weiß er sofort, wo er zu suchen hat. Die Aura der Uhren leitet ihn, zieht ihn magisch an.


    Er bedient sich selbst und macht sich wieder aus dem Staub, noch bevor XII im Keller seine Zigarette fertig rauchen konnte..


    „I feel like Robbie focking Williams 1996.“

    Kreuzschritt, Kreuzschritt, Faust in die Luft.


    „Just the better haircut.“


    “And he gathered them together
    into a place called...Armageddon.
    ...and there came a great voice out of the temple of heaven...
    saying, It is done.”


    (Rev. 16:16-17)

  • Preludium...


    "Finstere Verbrechen hatte dieser Erzmagier begangen, um bis hierher zu gelangen - auf den Gipfel seines Ehrgeizes. Die Schwarzen Roben, die er trug, waren mit Blut befleckt, und einiges stammte von ihm selbst. Dennoch kannte dieser Mann auch das menschliche Herz.
    Er wußte, wie er die Herzen verdrehen und verzerren und jene, die ihn eigentlich verschmähen und verachten mußten, dazu bringen konnte, ihn statt dessen zu bewundern. So geschah es auch Crysania aus dem Haus Tarinius. [...]
    „Raistlin!“ schrie sie, und ihre Hand griff entsetzt ins Leere. „Du hast meinem Zweck gut gedient, Verehrte Tochter“, sagte Raistlin, und seine Stimme klang so glatt und kalt wie die silberne Klinge des Dolches, den er an seinem Handgelenk trug.
    „Die Zeit drängt. Schon jetzt kommen jene dem Portal in Palanthas immer näher, um mir Einhalt zu gebieten. Ich muß jetzt die Königin herausfordern und meine letzte Schlacht mit ihren Lakaien austragen. Aber nach meinem Sieg muß ich zum Portal zurückkehren und es betreten, bevor es jemandem gelingt, mich aufzuhalten.“
    „Raistlin, verlaß mich nicht! Bitte, laß mich nicht allein in der Dunkelheit!“ Raistlin stützte sich auf den Stab des Magus, der jetzt in einem hellen, leuchtenden Licht strahlte, und richtete sich auf. „Leb wohl, Verehrte Tochter“, sagte er mit einem sanften, zischenden Flüstern.
    „Ich brauche dich jetzt nicht mehr.“"


    ~ Der Hammer der Götter



    Der Blick des Magiers ging ins Leere, galt weder der rot-braunen, ausgetrockneten Erde unter seinen Füßen, noch dem düster roten Himmel, der sich endlos über ihm erstreckte. Er war gefangen, unwiederruflich an eine Dimension gebunden, die er nicht mehr verlassen konnte. Einst war er gemeinsam mit einer Klerikerin namens Crysania hierhin aufgebrochen, um Takhisis, die Königin der Finsternis, die letzte Göttin, die seiner Herrschaft im Wege stand, von ihrem Thron zu stoßen, doch dann waren Raistlins Pläne von seinem eigenen Zwillingsbruder vereitelt worden.
    Nun saß der Magier in einer Welt fest, die man getrost "Hölle" nennen konnte. Unendliches Ödland erstreckte sich nach allen Seiten, kein Baum, kein Grashalm und kein Lebewesen war zu sehen. Den wenigen Wesen, die hier lebten, wollte selbst Raistlin nicht unbedingt begegnen.
    Das schlimmste war, dass es für Raistlin keinen Ausweg gab, keine Fluchtmöglichkeit. Hier, in einer Welt zwischen Tod und Leben, Sein und Nicht-Sein, konnte er nicht einmal sterben. Wenn die Königin der Finsternis ihren Sieg über ihn mit dem täglichen Ritual seiner Folterung feierte, durchlitt der Magier stets höllische Qualen. Seine Haut wurde versengt, die Eingeweide riss ihm die dunkle Göttin bei vollem Bewusstsein aus dem Körper, alle Knochen brach sie ihm und doch blieb ihm die Erlösung des Todes verwehrt. Wenn er trotzdem einmal kurz in erlösende Bewusstlosigkeit fiel, erwachte er stets wenige Minuten später wieder, immernoch starke Schmerzen leidend, doch mit äußerlich geheiltem Körper.
    Tagtäglich durchlebte Raistlin dasselbe Martyium, das er weder aus eigener Kraft beenden, noch ihm entfliehen konnte. So blieb dem Magier nicht viel mehr als Lethargie und Hoffnungslosigkeit... und sein Stolz, der nie verlöschen würde.


    Doch heute war etwas anders. Raistlin wusste nicht, woher der Eindruck kam, doch er verdichtete sich um ihn herum, schien die Luft regelrecht dicker zu machen. Der Schwarzmagier hustete, Blut spritzte von seinen Lippen. Irgendetwas war aus dem Gleichgewicht geraten, etwas, das nichts Gutes verhieß. Noch wusste Raistlin nicht, welches Schicksal ihm bestimmt war, doch er ahnte, dass in Kürze etwas geschehen würde, dass ihn in momentan noch unbekannter Art und Weise betreffen würde.


    {Vielleicht...}


    Im Denken des Schwarzmagiers keimte ein winziger Funken Hoffnung auf, der jedoch sofort wieder von mörderischem Zynismus und Ironie gegenüber sich selbst ausgelöscht wurde. Sein Gedanke war naiv gewesen, kindisch. Er hätte fast von seinem minderbemittelten Bruder Caramon stammen können.
    Der Schwarzmagier lächelte gehässig.
    Eines Raistlin Majeres jedenfalls war der Gedanke unwürdig gewesen. Er hatte sein Schicksal frei gewählt, war in diese Höllenwelt eingedrungen und hatte seine Freiheit geopfert, um eine Flucht der dunklen Königin in die Welt der Sterblichen zu vereiteln. Sein Opfer hatte die Welt gerettet - und ihm seine magischen Kräfte erhalten, die er ansonsten hätte aufgeben müssen: Für ihn ein Schicksal, das schlimmer wäre als der Tod.
    So oder so, er hatte selbst gewählt und würde die Konsequenzen tragen, wenn es sein musste, bis ans Ende der Zeit.


    {Und doch..}


    Irgendetwas kündigte sich an. Etwas Großes, bahnbrechendes, das auch ihn betraf. Er würde warten, lauern, lautlos wie eine Katze und sollte etwas geschehen, würde er bereit sein, seine Chance zu nutzen.
    Vielleicht stand seinem Schicksal ja tatsächlich eine neue Wendung bevor. Immerhin hatte ja auch sein Bruder gelegentlich bewiesen, dass nicht _alle_ seine Gedanken immer so idiotisch gewesen waren, wie es den Anschein hatte.

    "If I am to be judged by those who come after me, let me be judged for the truth."
    ~ Raistlin Majere


    Copyright Raistlin @ Margaret Weis & Tracey Hickman

    2 Mal editiert, zuletzt von Raistlin ()

  • Unsere Namen Stehen An Tausend Wänden Geschrieben
    Die Erinnerung An Unsere Verbrechen
    Wird In Den Herzen Auf Ewigkeit
    Weiterleben


    <>


    SERGE steht im Hauptraum der DYING CULTURE. Die gestohlenen Lebensuhren von Raistlin und sich selbst vor sich.


    IX: "Eigentlich wie gemalt. Dieser Ort. Die Stille. Ganz abgesehen von den unzähligen Szenen der Movie-Industrie. Terminator.. X-Files.. sorry, if i bore you.. aber.."


    SERGE breitet derweil die Arme aus, den vermeintlichen Priester neben sich ignorierend. Seine Augen fixieren die Uhren, als er sich an ihnen zu schaffen macht. Der Zahlenjunge neben ihm nickt sich nur selbst zu.


    IX: "Ich liebe diesen Sound.."


    Zum erstenmal fällt SERGS’s kalter Blick auf seinen Gehilfen.


    SERGE: "Vielleicht könnte ich ihn auch hören, wenn du mit dem verzweifelten Versuch die Unorginalität dieses Ortes mit aufbauschender „Dies ist ein dunkler Ort und du hast ihn erdacht“ Propaganda zu rechtfertigen aufhören würdest. Das ist der gleiche Raum wie immer.. Ein paar Kerzen mehr und ein paar Leute weniger. Come to sin, darling.. Und halt deine Klappe.."


    Nine nickt stumm und richtet seinen Blick zu Boden. SERGE hingegen lächelt, als er Raistlins Sandkörner nun ungestört beim Fallen zusieht. Jetzt redet er. Aber nicht zu irgend einer Zahl. Sondern direkt mit der Uhr.


    SERGE: "Nun.. weißt du, jetzt da dein Armaggedon bevorsteht und die Zeit irgendwie auf diesen Zeitpunkt zu rast wie die MIR auf bedauerlich-verfehlendem Flug an jeder Zivilisation vorbei, ist mir eines bewusst geworden.. ich weiss wenig über dich, Raistlin.. aber deine Kraft wird mir reichen."


    Seine Fingerspitzen fahren sanft über das Glas des Behälters. Jetzt spricht er an alle. An die Welt. Zu den Yattaisten.


    SERGE: "König George der Dritte von England.. war irgendwie ein Mann nach meinem Geschmack.. Ging immer seinen eigenen Weg.. das große Drumherum war nicht sein Style.. Er führte Tagebuch.. gab sich Mühe irgendwas Sinnvolles aus jedem Tag in Zeilen zu wandeln.. Ich sage euch was er am 4 Juli 1776 in sein Tagebuch schrieb.. am Tag der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.. an einem Tag, der wohl Geschichte sein sollte.. ein Tag um den sich die Welt drehen sollte.. Anscheinend hat ihn nicht jeder mitbekommen.. Diesen 4. Juli.. Am 4. Juli 1776.. da schrieb König George der Dritte einen Satz in sein Tagebuch.. der irgendwie auch mir heute nicht aus dem Schädel geht.."


    Künstlerische Pause.


    SERGE: "Nothing important happened today"


    Er lächelt.


    SERGE: "Vielleicht werdet ihr Yattaisten niemals verstehen, warum es so kommen muss.. warum die Dinge, die ich sehe, richtig sind.. warum die Dinge, die ich tue, notwendig sind. Aber ich erwarte nichts von euch.. All eure Gebete.. euer Glauben daran, das ich nur ein Schwätzer wäre.. es war vergebens. Eure Hoffnung auf ein bequemes Existieren in dieser Welt, neben mir.. sie wird zerstört sein am Ende dieser Nacht. Haben eure Legionen nicht versucht mich aufzuhalten? Interessant, wie sich die Menschheit vor diesen Fakten wehrt, indem ihr mich als ‚verrückt‘ oder ‚krank‘ bezeichnet.. ihr da draußen, ihr habt niemals die Freiheit der Anarchie gespürt.. das Gefühl reinigender Zerstörung.. gerade die Yattaisten. Doch ihr werdet am Ende dieser Nacht mit all dem leben müssen, solange bis ihr entweder verreckt seid oder euch damit abgefunden habt, das ich es bin der am Ende von allem RECHT HAT! Das es keine Alternative zu der Arbeit gibt, die ich tue.. Ich verleugne zwar nicht meinen Spass an diesen Dingen, aber zu allererst sind es Dinge, die einfach getan werden MÜSSEN! Ich spucke auf euch alle im Angesicht des Triumphes.. wie oft habe ich euch wissen lassen DAS IHR MICH NIEMALS BESIEGEN KÖNNT?! Konntet ihr?Sagte ich nicht dass NIEMAND VON EUCH UNTERMENSCHEN MICH AUFHALTEN KANN? Nein, niemand konnte es.. Am Ende dieser Nacht beginnt die NEUORDNUNG DER WELT.. Sichert euch rechtzeitig Logenplätze zur Apokalypse!"


    SERGE lächelt. IX nickt ihm zu. Alles bereit.


    SERGE: "Ich hoffe ich habe jetzt deine Aufmerksamkeit, Raistlin. Raistlin.. das ist also die letzte Instanz. Der tapfere Stein in der Brandung der Sintflut. Erinnerst du dich an all die großen Momente, die du hattest? All die gefeierten Siege.. In diesen Augenblicken verwandelt sich all das in Geschichte.. all deine Triumphe werden zu welkem Laub, dass aus deinen Händen gleitet.. Dein Glanz geht in der Dunkelheit unter, die mir folgt.. Alles was du bist, wird am Ende dieser Nacht in der Vergangenheitsform stehen.. Ich glaube, das für dich die traurigste Erkenntnis letztendlich sein wird, doch nur genauso wie die anderen zu sein.. Genau wie die anderen, wirst auch du mich nicht besiegen können.. Also, verschwende keine Zeit.. Steig in das Boot, Raistlin.. ich bringe dich ans andere Ufer der Nacht.. Ergib dich der Wut, tausche Sinnlosigkeit in Rache, setze ein Zeichen. Die Zeiten des Theaters sind vorbei... deine Zeit ist abgelaufen.."


    Seine Hand greift nach dem Deckel der Uhr. Ein beherzter Griff, dann..

  • Schwer auf seinen Stab gestützt, stand Raistlin Majere auf einer kahlen Hügelkuppe inmitten des höllischen Nichts und beobachtete, wie sich am Horizont dunkle Wolken aufzutürmen begannen. Ein kalter Windhauch trug Staub und den Geruch von Zerfall durch das Ödland, zerrte an der Robe des Magiers. Raistlins goldene Stundenglasaugen zeigten keinerlei Gefühlsregung, als er über die Ebene unter sich blickte, doch sein Verstand war von Unruhe erfüllt. Eine merkwürdige Stimmung lag in der Luft und Raistlin spürte, wie sich um ihn herum die Magie zu verdichten begann. Ohne sein Zutun, wohlbemerkt.
    In der Ferne grollte leiser Donner, ab und an war ein Blitz am Horizont zu erkennen.
    Wo Raistlin stand, herrschte Ruhe.
    Eine trügerische Ruhe, wie die berühmte Ruhe vor dem Sturm.
    Nur zu deutlich spürte Raistlin, dass sich etwas anbahnte.
    Und er erwartete es mit Freuden, sehnte es regelrecht herbei.
    Alles war besser als jene Existenz, die er hier erdulden musste.


    Schließlich trat ein, worauf Raistlin gewartet hatte. Und als es geschah, ging Raistlin Majere, der Herr über Vergangenheit und Gegenwart, der die Göttin der Finsternis persönlich herausgefordert hatte, unwillkürlich in die Knie. Das Gefühl, welches ihn plötzlich überkam, war wie ein Schlag in Gesicht und Magengrube gleichzeitig und mit nichts zu vergleichen, was er zuvor je gespürt hatte.
    Es war, als würde ihm jemand die Seele aus dem Leib saugen, nur war es tausendmal schlimmer. Die Erkenntnis, was genau geschah, ließ Raistlin am ganzen Leib zittern. Auf allen Vieren kniete der mächtigste Magier Krynns im Staub, während sich seine langen, schlanken Finger zusammenkrallten. Eine unbändige Wut stieg in Raistlin auf, brannte wie Feuer durch seine Venen.


    Wer bist du, der du es wagst, meine Macht anzutasten, Elender?!!


    Raistlins sonore Stimme hallte über die Ebene des Abgrunds, weit tragend und dennoch gefährlich leise. Seine Augen waren zu engen Schlitzen verengt, seine Mine war ihm entglitten und vor Wut verzerrt.


    Du, welcher gewagt hat, die Grenzen meiner Macht herauszufordern…
    Wer auch immer du sein magst, _dies_ war dein Todesurteil.
    SO SPEAKS RAISTLIN MAJERE, AND SO IT SHALL BE!!


    Beim letzten Satz wurde Raistlins Stimme deutlich lauter, überschlug sich fast. Der Magier biss die Zähne zusammen, ungezügelte Magie knisterte über seine Haut und durch sein weißblondes Haar. Er spürte, wo in der Welt der unsägliche Diebstahl seiner heiligen Macht stattfand, fühlte nur zu deutlich, wie sich ein Fremder an ihr wie ein schleimiger, parasitärer Blutegel vollsaugte. Er wusste, wohin er reisen musste, hatte endlich einen Fixpunkt, der ihm den Weg aus dem Abgrund weisen würde.
    Magisches blaues Feuer umhüllte die schwarze Gestalt des Magiers, dessen Robe in einem von ihm selbst erzeugten Sturm um seinen schlanken Körper flatterte. Grellweiße Blitze zuckten um den mächtigsten Magier Krynns herum durch die zum Schneiden dicke Luft, und sogar der Boden erbebte unter der gewaltigen Ansammlung thaumaturgischer Energie.
    Rasend vor Wut, sammelte Raistlin seine noch verbliebenen Kräfte, benutzte seine eigene Lebensuhr als Ankerpunkt und durchbrach die Grenzen von Raum, Zeit und Realität, um den schrecklichen Frevel an seiner Macht zu stoppen – und zu rächen.
    In einer gewaltigen, blauen Flammensäule entfloh er dem Abgrund
    und tauchte Sekunden später im Kellergewölbe der Terrororganisation Dying Culture wieder auf.


    Raistlin Majeres Wut, noch immer um kein einziges Grad abgekühlt, kochte durch seinen Leib. Zwei Handlanger Serges, die sein Auftauchen nur mit einem fassungslosen und unendlich dämlichen Blick quittierten, starben innerhalb weniger Sekunden einen flammenden Tod, ausgelöst durch nichts als ein einziges Wort Raistlins. Nachdem der Magier über ihre verkohlten Leichen hinweggestiegen war, sah er sich erstmals genauer um. Er befand sich in einem recht kleinen, scheinbar unterirdischen Raum mit nur einer einzigen Treppe als Ausgang. Eine der Wände wies ein Loch auf, hinter dem lila-schwarze Nebelschleier langsam hin- und herwogten. Der Magier würdigte die Öffnung keines zweiten Blickes, spürte er doch, dass der Ort, von dem aus ihm langsam seine Macht entzogen wurde, sich über ihm und nicht hinter dem rätselhaften Loch befand.


    Von einer Aura der Verstörungswut umgeben begann Raistlin, zu allem entschlossen die Treppe hinaufzusteigen. Eine weitere Leiche pflasterte seinen Weg, bevor er kurzzeitig wieder rational genug dachte, um den nächsten Anarchisten, auf den er traf, länger am Leben zu lassen. Für Twelve, der das Pech hatte, selbiger Anarchist zu sein, war Raistlins Entscheidung leider ein „worst case“-Szenario deluxe.
    Von knisternden blauen Blitzen gefesselt, die ihm die Haut langsam wegätzten,
    lag Twelve vor Raistlin auf dem Boden.
    Der Schwarzmagier beugte sich über ihn, berühte die Stirn des Mannes
    mit unheilvollen Worten auf den Lippen.
    Als Raistlins mentale Finger sich wie brennendes Eis in sein Gehirn bohrten, zuckte Twelve unkontrolliert zusammen. Sein ganzer Körper wurde von Schüttelkrämpfen erfasst und er verlor die Kontrolle über seine Körperfunktionen. Raistlins Geist grub sich mit Stahlklauen in den seinen, zog aus ihm die Informationen, die er brauchte und kümmerte sich nicht darum, dass er dabei alles zerstörte, was Twelve einst ausgemacht haben mochte. Nach wenigen Sekunden war Raistlins Werk vollbracht. Magische Energie hatte die Gehirnsynapsen des Anarchisten großteils verkohlt,
    ließ ihn als sabbernden, gelähmten Spastiker zurück.
    Ein unschöner Nebeneffekt, aber irrelevant.
    Angewidert trat Raistlin von der sich unter Twelve ausbreitenden Urinpfütze zurück.
    Seine Stimme war eiskalt, trug keinerlei Bedauern in sich.


    Danke für deine freundliche Hilfe, Twelve..


    Der leise Spott in seiner eigenen Stimme trieb dem Schwarzmagier ein eisiges Lächeln ins Gesicht.
    Er wusste nun alles.
    Wusste, wer seine Lebensuhr gestohlen hatte, kannte Namen und Aufenthaltsort des jämmerlichen Diebes. Neue Wut über die Dreistigkeit des erbärmlichen Wesens namens „Serge“ kochte in ihm auf, trieb ihn weiter die Treppe hinauf. Mit jedem Schritt spürte Raistlin ein weiteres Quäntchen seiner Macht schwinden und wurde noch wütender. Schließlich erreichte er das Ende der Treppe, inzwischen umgeben von einem Zorn, der die Grenzen des Menschlichen zu sprengen schien.


    Wie eine leibhaftig gewordene Nemesis schritt der Magier der schwarzen Roben
    durch die Haupthalle der Dying Culture,
    fegte zum Töten ausgebildete Untergrundkämpfer wie welke Laubblätter davon.
    Die meisten von ihnen starben, weil ihre Körper von Blitzen versengt wurden,
    manche jedoch wurden von Urgewalten gegen Wände geschleudert oder schlichtweg in Stücke gerissen.
    Blut, Knochensplitter und Innereien spritzten durch die Luft, weihten die Halle
    zum Ort der Blutrache des Raistlin Majere.
    Dessen Gesicht war von der Kapuze seiner Robe völlig verdeckt, doch hätte man es gesehen, hätte es ein diabolisches Lächeln offenbart. Serges Kämpfer, geschult in Guerillakampf und Verschlagenheit, hatten der elementaren Macht des mächtigsten Magiers von Krynn nichts entgegenzusetzen. Nur drei der über ein Dutzend Männer kamen überhaupt dazu, ihre Waffen zu ziehen, und auch sie konnten keinen einzigen Schuss abgeben, bevor glühende Blitze ihre Waffen und Hände zu einer stinkenden,
    schwarzen Masse zusammenschmolzen.
    Der Geruch von Blut, verbranntem Fleisch und Erbrochenem war ekelerregend, doch Raistlin Majere schritt ohne ein Wimpernzucken zwischen den toten und sterbenden Männern hindurch. Seine goldenen Stundenglasaugen waren fest auf die Tür
    zu Serges Hinterzimmer gerichtet, hinter der er nun ganz deutlich
    den Diebstahl an seiner Macht spüren konnte.
    Das Kreischen der Alarmsirenen nahm der Schwarzmagier schon lange nicht mehr bewusst wahr, ebensowenig den Rauch, der in der Luft hing. Er hob eine Hand, sprach eine einzige, knappe Silbe – und die Tür zu Serges Büro zersplitterte in hundert brennende Einzelteile.
    Umrahmt von den brennenden Resten der Tür, betrat die schwarze Gestalt Raistlins
    wie ein Fleisch gewordener Albtraum das Büro des Anführers der Dying Culture.

    "If I am to be judged by those who come after me, let me be judged for the truth."
    ~ Raistlin Majere


    Copyright Raistlin @ Margaret Weis & Tracey Hickman

    Einmal editiert, zuletzt von Raistlin ()

  • i see the rage in your face
    the rage of hate in your face
    the master's saying calm down
    you'll find a way to calm down


    but now it's loose and out there
    you better hide it somewhere
    his master's dogs are loose now
    they flesh you to your bones now


    <>


    Als die Alarmsirenen die Ankunft Raistlins verkündigten schnappte sich SERGE die Lebensuhren und verschwand in seine Privatgemächer im Hinterzimmer. Er gab seinen Soldaten zwar den Befehl Raistlin aufzuhalten, aber er machte sich da keine falsche Hoffnungen. Sie würden sterben.. alle.. doch SERGE kümmerte das nicht. Sie waren eine Armee wandelnder Toter. Seit sie der DYING CULTURE beitraten. Sie wurden Nummern und kalkulierte Opferzahlen. Sie wären so oder so gestorben. Ob hier, oder am Virus. Sie sind wie Bienen. Einmal stechen und dann sterben.


    They’ll all die in a line of corpses. Und kaufen ihm Zeit. Zeit, seine Transmutation durchzuziehen.


    Als Raistlin nun durch die Trümmer der zerborsteten Tür tritt, ist von dem alten, schmalen SERGE nicht mehr viel zu erkennen. Was ihm nun gegenüber steht ist ein über 2 Meter großer Muskelprotz mit schwarzen Dämonenschwingen. Auf der Stirn ein drittes, blutiges, Auge.


    SERGE: „Kennst du das finale Schreien der Seelen, Raistlin? Getroffen von Klingen, zermartert von Maschinen, vitale Lebensfunktionen – zerrissen ohne Wiederkehr.. human flesh torn into pieces.. crushing the heads.. raping the will.. slicing another wasted body... Unser Weg wird dein letzter sein, Magier. Du wirst nicht gewinnen, du kannst nicht gewinnen. No one in this world can beat me..“

  • OoC: Dieser Post ist von mir und Phoe gemeinsam geschrieben.
    (Kann man am Schreibstil aber sowieso erkennen, denke ich. )
    Ich erwähne es nur nochmal extra, damit keiner nachher kommt und behauptet, ich würde Phoes Char fremdsteuern.
    Zusammenfassung dieses "Monsterposts" gibt’s wie gewünscht am Ende.


    BiC:
    „No-one by women born shall harm Macbeth..“


    Der Spott in Raistlins Stimme war unüberhörbar.


    .. so sprach auch der berühmte Schotte, Sekunden, bevor man ihm den Kopf abschlug, du erbärmlicher Blutegel. Ich bin nicht einmal Teil deiner Welt.. und DU wirst nun den Zorn eines Mannes kennenlernen, vor dem selbst Götter in die Knie gegangen sind!


    Raistlins goldene Stundenglasaugen funkelten eiskalt, während über seiner ausgestreckten Handfläche ein leuchtend roter Feuerball erschien. Auf ein einziges, leise gezischtes Wort des Schwarzmagiers hin sprang die Flammenkugel Serge entgegen, der diabolisch grinsend die rechte Hand hob - und dafür sorgte, dass die Gesichtszüge des Magiers kurz vor Überraschung entgleißten.
    Denn der Dämon fing Raistlins Feuerball mit einer eigenen Flammensäule ab, „pumpte“ den Angriff seines Gegners damit weiter auf – und schleuderte die nun vor Hitze blauweiß strahlende Kugel zurück auf seinen Kontrahenten.
    Raistlin hob instinktiv die Arme, schrie ein einziges Wort – und ein schwarzer Blitz krachte in die Flammenkugel, warf sie aus ihrer Bahn und ließ sie einige Meter neben ihm in die Wand schlagen. Steinsplitter schossen wie Gewehrkugeln durch den Raum, einer traf den Magier an der Wange und verunzierte seine feingliedrigen Gesichtszüge mit einem dünnen Blutstreifen.


    SERGE lächelt höhnisch als sich der erste Staub dieser epischen Schlacht lichtet.


    SERGE: „Dein Hass ist Image, dein Zorn ist Situation, deine Aggression ist Kunstprodukt, dein Kampf ist Schauspiel, deine Worte sind Make Up... Dir fehlt alles, um mich aufzuhalten.. Du lässt dich gern führen und vorantreiben – aber das war es dann auch schon. Du erzählst mir lustige Sachen, präsentierst mir Hilflosigkeit auf dem Silbertablett, scheinheilig abgedeckt unter der Haube des Sarkasmus.. aber all das bringt es nicht mehr, Raistlin. Gehe ich einen Schritt zur Seite? Bringen mich deine verzweifelte Lächerlichkeitstiraden auch nur einen Millimeter vom Weg ab? Das Sandkorn deiner Überlegenheit habe ich längst in der Wüste meines Hasses abgelegt. Deine Selbstsicherheit ist nur ein dreckiger Zeitungsfetzen im Frühlingswind...“


    Aus Serge Klauenhand katapultiert sich in Sekundenschnelle eine Energiekugel, die den Magier von den Beinen reißt.
    Mit einem dumpfen Aufprall wird Raistlins Körper gegen eine der Wände von Serges Büro geschleudert. Keuchend geht der Schwarzmagier zu Boden, auf der Brustseite seiner Robe zeigt sich eine angesengte Stelle. Einige Sekunden lang herrscht Totenstille, dann hört man ein hustendes, röchelndes Lachen. Langsam und mühevoll erhebt Raistlin sich wieder, sein Blick sucht den von Serge. Die hintergündig lächelnden Lippen des Herrn über Vergangenheit und Gegenwart sind blutverschmiert.


    Ist das alles, was du zu bieten hast, kleiner Anarchist? Alles, was du bisher zustande gebracht hast, selbst dein wundervolles Virus.. weißt du, welcher Kinderkram das ist im Vergleich zu dem, was ich bereits getan habe?
    Du bist arrogant, kleiner Dämon.. und dies wird dein Untergang sein!


    Einen Moment lang schließt Raistlin die Augen, sammelt seine Konzentration. Dann zischt er leise ein einziges Wort – und Serge verwandelt sich in ein wolliges, schwarzes Schaf. Als der Magier den dümmlichen Gesichtsausdruck seines Gegenübers sieht, beginnt er so sehr höhnisch zu lachen, dass er einen erneuten Hustenanfall bekommt. Doch das Lachen sollte ihm ohnehin im Halse steckenbleiben. Denn nach wenigen Sekunden beginnen die Umrisse des Schafs zu glühen, sich zu verformen und wieder die Gestalt des schwarzgeflügelten Dämons anzunehmen. Raistlins Pupillen verengen sich, sein linker Mundwinkel zuckt abfällig.


    Du bist nicht schlecht.. was allerdings auch kein Wunder ist, wo du doch MEINE Macht benutzt, du jämmerlicher Dieb!


    Neue Wut kocht in Raistlin auf, macht ihn blind für mögliche Risiken. Er beginnt, einen komplexen Spruch zu wirken, der zwar sehr machtvoll ist, aber einige Zeit erfordert.
    Als Serge eine weitere Energiekugel auf Raistlin schleudert, kann der Magier ihr nicht ausweichen und wird gegen eine gläserne Vitrine geschleudert, die dabei in tausende von Einzelteilen zerspringt. Doch Raistlin ist mit seinem Spruch bereits zu weit, um sich von Serges Attacke aufhalten zu lassen. Er spürt die Magie durch seinen Körper zucken, fokussiert sie in den Fingerspitzen – und beschwört einen wirbelnden Feuersturm herauf, der ihn und Serge wie ein Hurrican umschließt und dabei immer wieder Flammensäulen auf den Dämon hinabkrachen lässt. Raistlin, der sich ebenfalls im „Auge“ des flammenden Infernos befindet, benötigt all seine Konzentration, um den Sturm aufrechtzuerhalten. Er keucht schwer in der Hitze, hustet Blut, doch all dies ist für ihn nun irrelevant. Das einzige, was zählt, ist SERGE zu verletzen - was auf diese Weise zu funktionieren scheint. Der Feuersturm hat inzwischen eine solche Hitze entwickelt, dass er alles in Serges Büro in Brand steckt, die Steinwände schmilzt und sogar mit einem unerträglich lauten Krachen die Decke durchschlägt.
    Der Schein der Feuersäule, die nun ungehindert in den Nachthimmel schießt, erschreckt eine in der Nähe sitzende, kleine Eule derart, dass sie fast von ihrem Ast gefallen wäre. Erschrocken flattert der Kauz davon, sein Ruf verhallt leise in der Nacht.


    Nach einigen Augenblicken bricht Raistlin seinen Angriff ab, zu ausgelaugt, um weiterzumachen. Seine Energiereserven sind fast erschöpft, doch er kann spüren, dass es auch um seinen Gegner nicht viel besser bestellt ist. Der Wind trägt den Ruf des Kauzes zum Ort des schicksalshaften Kampfes und treibt Raistlin erneut ein spöttisches Lächeln ins Gesicht.


    Hörst du das, Serge?
    „Der Ruf der Eule verkündet den Tod“, heißt es in meiner Welt.. genieß den klang, Dämon, denn er wird das letzte sein, was du in deinem gottverdammten Leben noch hörst!


    Die letzte Attacke des Magiers hat SERGE schwer getroffen.. dennoch glaubt er an seine Stärke. Auf mächtigen schwarzen Schwingen schwingt sich der Blutdämon in die Höhe.


    SERGE: „Erzähl mir von dir, Raistlin.. von deinen Träumen, deinen Hoffnungen.. deinen geheimen Wünschen.. wie war dein beschissener Abschlussball.. hast du dir als kleiner Junge immer einen Hund gewünscht, als Lassie im Fernsehen lief.. hat dir dein Dad ein Baumhaus im Garten gebaut...? Ich finde es unangenehm, dich zu stürzen, ohne zu wissen, wer da eigentlich ist.. zu meinen Füssen..“


    Raistlins Blick ist kalt wie Eis, während er zu dem über ihm schwebenden Dämon hinaufsieht.


    Einst hätten mich deine Worte vielleicht verletzt, Dämon… doch über dieses Stadium bin ich seit Jahren hinaus. Weißt du, wie es ist, wenn du durch deine Augen den Tod sehen kannst? Wenn du in aller Schönheit nur den Zerfall siehst? Es härtet ab, in jeder Rose nur ein verrottetes Stück Dreck, in jedem Säugling eine vergreiste, wurmzerfressene Leiche und in jeder jungen Frau eine hässliche, bucklige alte Hexe zu sehen.
    Deine Worte verletzen mich nicht, kleiner Anarchist.. nicht mehr…


    Mit einem leisen Knurren schleudert der Schwarzmagier halbherzig einen Schattenblitz in Richtung Serge, doch SERGE kann ihn parieren. Er kneift die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.


    SERGE: „Tz.. Warum so verbittert, Raistlin? Da versuche ich ein hübsches Treffen zwischen Vergangenheit und Zukunft zu arrangieren, und du bist einfach zu schlecht gelaunt für den historischen Moment des Machtwechsels.. Things should’nt be like this.. Zauber ein Lächeln in dein Gesicht, Magier.. Warum untergehen, wenn man es auch lächelnd tun kann.. also, zeig etwas Sportsgeist.. Dabei sein ist alles..“


    Schön, dass du eine solche Einstellung hast, kleiner Dämon… so wirst du zumindest nicht enttäuscht sein, wenn ich dich nun zerschmettere und mir meine Macht zurückhole!


    Schwer auf seinen Stab gestützt, beginnt Raistlin eine leise Formel zu murmeln. Innerhalb weniger Sekunden wird die Drachenklaue an der Spitze des Magusstabs von einem kalten, blauen Glitzern umhüllt. Mit einer Flinkheit, die man dem angeschlagenen Magier nicht zugetraut hätte, schwingt Raistlin seinen Stab in Richtung Serge – und ein blauer Blitz schießt aus der Klaue heraus auf den Dämon zu.
    Serges Augen weiten sich vor Überraschung, als sein Körper beginnt, sich dort, wo ihn der Blitz trifft, mit einer dicken Eisschicht zu überziehen. Taumelnd fällt der Anführer der Dying Culture unter dem zusätzlichen Gewicht zu Boden, schlägt schwer aus dem Untergrund auf und bleibt reglos liegen.
    Beine, Flügel und Unterleib des Dämons sind komplett mit Eis bedeckt. Seine Brust hebt und senkt sich nicht mehr, der Kopf ist merkwürdig weit nach hinten gebogen.
    Raistlins röchelnder Atem geht in triumphierendes Gelächter über.


    Das wars dann wohl, mein Freund…


    Mit langsamen Schritten hinkt Raistlin zum reglosen Körper seines Gegners herüber. Nun gilt es, seine und Serges Lebensuhren zu finden und den Spieß umzudrehen. Abfällig stößt der Schwarzmagier den Kopf seines Gegners mit dem Fuß an.


    Du bist ein Narr gewesen.. niemand bezwingt den Herren über Vergangenheit und Gegenwart.


    SERGE: Bist du dir da so sicher, Raistlin?


    Mit einer blitzschnellen Bewegung schließt sich die rechte Hand des Dämons wie eine Stahlklaue um Raistlins Fußknöchel, reißt den Magier mit brutaler Gewalt von den Beinen.
    Raistlin landet hart auf der Seite, bekommt Staub in seine ohnehin schon angeschlagene Lunge. Ein leises Zischen entfährt ihm zwischen zwei schweren, röchelnden Atemzügen.
    Serge, der ob des Eises nur noch seinen Oberkörper bewegen kann, packt Raistlin am Brustteil seiner Robe, zerrt ihn näher zu sich und legt eine Hand um den Hals des Magiers.
    Würgend bohrt Raistlin seine Fingernägel in Serges Hand, zerrt an dessen Fingern, doch der Dämon ist ihm körperlich haushoch überlegen.


    SERGE: Sieht aus, als wäre dies das Ende, meinst du nicht? Das überlebs..


    Serges Worte gehen in einem undefinierbaren, feuchten Röcheln unter. Ungläubig löst der Dämon seine Hand von Raistlins Hals und greift sich an seinen eigenen. Als er die Hand wieder hebt, klebt schwarzes Blut an ihr.
    Mühsam kriecht Raistlin langsam vom sterbenden Anführer der Dying Culture weg, seine Hand umklammert krampfhaft einen kleinen Dolch. Immer wieder muss er innehalten, um keuchend nach Luft zu schnappen. Endlich hat er einige Meter Abstand zwischen sich und Serge gebracht und bleibt erschöpft auf dem Rücken liegen.


    Lange Zeit rührt sich keiner der beiden mehr, dann endlich rollt Raistlin sich zur Seite und kommt taumelnd wieder auf die Füße. Als er den Blick auf Serge richtet, bemerkt er die gewaltige Blutlache, die sich unter dem Dämon gebildet hat.
    Sicherheitshalber hinkt der Magier einmal um Serge herum, zieht den schweren Kopf des Dämonen in dessen Nacken und vollendet unter vor Anstrengung schwerem Keuchen sein Werk. Erst, als er den abgetrennten Kopf des Anarchisten in der Hand hält, entspannt er sich wieder. Ein letztes Mal sucht sein Blick den Serges und ein überlegenes Lächeln ziert seine blutverkrusteten Lippen. Dann lässt er den Kopf des Dämons achtlos zu Boden fallen, durchsucht dessen Leiche und findet schließlich seine und Serges Lebensuhr in einem kleinen Lederbeutel. Im Stundenglas des Anarchisten fällt grade das letzte, goldene Sandkorn von der oberen in die untere Hälfte.
    Plötzlich ertönt in der Ferne ein Grollen, das dem Magier einen Schauer den Rücken heraufjagt. Die Erde beginnt zu beben, schleudert ihn fast von den Füßen.
    Ungläubig starrt der Magier den Sand in Serges Stundenglas an. Goldener Sand, kein silberner wie bei ihm. Gold. Die Farbe der Unsterblichkeit.
    Mit einem Krachen schlägt ein Blitz unweit der Ruinen des Hauptquartiers der Dying Culture in den Boden, lässt einige trockende Bäume lichterloh in Flammen aufgehen. Ein Sturm kommt auf, peitscht unter dem blutroten Himmel über die Erde und zwingt Raistlin, hinter einer zerborstenen Steinsäule in Deckung zu gehen.


    Verdammt, Serge… wieso warst du nur so dumm, dir meine Macht anzueignen.. du Narr hättest wissen müssen, dass du dadurch deine Unsterblichkeit zumindest mir gegenüber verlieren würdest.


    Ein weiterer Blitz kracht in der Nähe von Raistlin in einen Baum und lässt ihn in tausend Splitter zerspringen. Mit einem schrecklichen Knirschen reißt die Erde neben Raistlin auf, kochender Dampf und weiße Flammen schlagen aus dem Boden.


    Sei verdammt, Serge! Du Narr hast soeben scheinbar das Ende der Welt heraufbeschworen!


    Wut und Angst mischen sich in Raistlins Gefühlskosmos, ergeben zusammen eine gefährliche, aber machtvolle Mischung. Dem Magier ist klar, dass er trotz seines Sieges sterben wird, wenn er hier verharrt. Ihm bleibt nur eine Möglichkeit: Die Flucht.
    Doch wohin soll er schon flüchten? In seine eigene Realität zurück kann er nicht, denn um einen solchen Sprung zu schaffen, ist er viel zu geschwächt.
    Langsam schließt Raistlin die Augen, konzentriert sich auf den Stab des Magus in seiner Hand. Dieser Stab hatte ihm schon oftmals zuvor das Leben gerettet – und er würde es nun wieder dessen Magie anvertrauen. Ohne sich ein bewusstes Ziel für seinen Teleportzauber vor Augen zu rufen, sammelt Raistlin seine Konzentration, schickt ein Stoßgebet an alle drei Magiegötter - und überlässt sich der Macht des Magusstabs.
    Mit einem blauen Gleißen verschwindet er von der sterbenden Erde. Was er nicht weiß, ist, dass er einen mikroskopisch kleinen, blinden Passagier dabei hat. Einen Passagier, der sich langsam in seinem Blut ausbreiten und ihn langsam von innen heraus schwächen wird.
    H1N5. Ein letztes, markaberes „Geschenk“ SERGEs.


    OoC:
    Sry Meister, konnte mir das sheepen nicht verkneifen. XD


    Zusammenfassung + weiterführende Erklärung:
    Serge und Raistlin duellieren sich verbal wie auch mittels Magie, wobei sie Serges Büro in seine Einzelteile zerlegen.
    Am Ende bringt Raistlin Serge mithilfe eines Tricks um, was leider einige Probleme mit sich bringt. Denn Serge ist das universelle Gegenstück zu Phoe – stirbt der eine, stirbt auch der andere. Phoe und Serge hätten aber eigentlich noch gar nicht sterben dürfen. Vor ihnen hätte noch ein weiter Weg gelegen und sie hätten noch viele Fußspuren im Sand der Zeit hinterlassen müssen. Nun sind die Fußspuren da – aber die Füße fehlen.
    Das Universum nimmt dieses kleine Detail leider ziemlich schlecht auf. Es kommt zu einer Verkettung von kausalen Kollapsen, die sich rückwärts durch die Zeit fortbewegen und auf der Erde das perfekte Armageddon heraufbeschwören. [Die Anomalie in Hatebreeder ist sowas wie eine erste „Welle“ des Kausalkollapses, die sich bis in die HB-Zeit erstreckt. Da durch den Kollaps die Grenzen zwischen Ursache und Wirkung aufgehoben sind, geschieht in der Anomalie alles, was nur geschehen kann – und gleichzeitig auch nichts wirklich.]
    Raistlin jedenfallserkennt beim Anblick des goldenen Sands in Serges Uhr, was er durch den Tod des Dämons heraufbeschworen hat – und flieht mit letzter Kraft in die Zeit von Hatebreeder. Er hat sich allerdings mit dem H1N5-Virus infiziert und ist fortan lange nicht mehr so mächtig, wie er es noch in Predestination war…

    "If I am to be judged by those who come after me, let me be judged for the truth."
    ~ Raistlin Majere


    Copyright Raistlin @ Margaret Weis & Tracey Hickman

  • Gevatter TOD stützte sich mit einer Hand erschöpft den Rücken, während er mit seiner Sense vorsichtig den silbernen Faden durchschnitt, der die Seele der kleinen Susannah Mary Twain mit ihrem an H1N5 verstorbenen Körper verband. Susannah war der 72.456.342ste Mensch, den er heute schon auf diese Weise ins Jenseits geleitet hatte.
    Hätte der Reaper mehr von einem Rücken als nur den entsprechenden Teil der Wirbelsäule gehabt, würde dieser ihm nach all der Arbeit sicherlich verdammt wehtun. Müde sah der Sensenmann zu, wie die Seele des kleinen Mädchens verblasste und die Welt der Sterblichen endgültig verließ – einen Anblick, den er heute für seinen Geschmack schon deutlich zu oft gesehen hatte.
    Plötzlich bemerkte TOD jedoch etwas, was zuvor immer gefehlt hatte.
    Eine Veränderung, den Göttern sei Dank.
    Wenige Sekundenbruchteile später wurde TOD die ganze Tragweite der Veränderung bewusst. Hätte er einen Gesichtsausdruck gehabt, hätte er unglaubig ins Leere gestarrt.


    WAS ZUM HENKER…


    Über Tods Kopf färbte sich der Himmel auf einmal blutrot. Die Erde begann zu beben, brach auf und gleißendes weißes Feuer kam dem Sensenmann so nahe, dass es fast seinen Umhang in Brand gesteckt hätte. (Zumindest, wenn dieser nicht feuerfest gewesen wäre.)


    ARMAGEDDON…


    Äußerlich ausdruckslos, innerlich aber (nach seinen Maßstäben) völlig verwirrt, beobachtete TOD, wie die Welt im wahrsten Sinne des Wortes auseinanderfiel. Grellweißes Feuer loderte aus aufbrechenden Erdspalten auf, fraß in Sekundenschnelle alles, was es mit seinem eisigen Klauen packen konnte. Gebäude zerfielen unter dem Beben des gepeinigten Planeten wie Kartenhäuser, begruben weltweit Abermillionen ahnungsloser Menschen unter sich. Das Meer, welches in gewaltigen, tsunamiartigen Wogen die Küsten regelrecht zerschlug, nahm die blutrote Farbe des Himmels an und ein Sturm kam auf, dem selbst TOD sich kaum entgegenstemmen konnte.
    Heiße Asche, kochender Dampf und Säurewolken vergifteten die Luft, verätzten die Lungen all jener, die nicht ohnehin schon Opfer der entfesselten Naturgewalten geworden waren.
    Menschliches Fleisch schmolz im Säureregen zu stinkenden Pfützen zusammen, ganze Wälder gingen in Flammen auf und Meerestiere in allen Ozeanen der Welt starben in den nun kochenden und ätzenden Wassermassen, die ihnen bisher ihr Überleben ermöglicht hatten.
    Selbst die Vögel, die vom Himmel fielen, waren tot, bevor sie auch nur auf dem Boden aufschlugen.


    In einer weit entfernten, anderen Welt ging ein Phoenix in die Knie. Ein letztes Mal richtete er den Blick seiner anklagenden, dunklen Augen ungläubig auf die Sterne, dann brach er zusammen - und starb.


    TOD packte Binky am Zügel, schritt mit einer derartigen Entschlossenheit durch Säureregen und Flammensäulen, dass selbst die Elemente vor ihm zurückwichen. Er wusste nun, was passiert war und verdammte sich selbst dafür. Milliarden von Menschen waren tot und das alles nur wegen einer einzigen Person, die nun zu allem Überfluss auch noch zu seinem Kundenkreis gehörte. TOD war sehr versucht, SERGE als letzten aller Menschen ins Jenseits zu geleiten – eine nichtmal annährend angemessene Strafe dafür, TOD den Sinn seiner weiteren Existenz genommen zu haben, doch immerhin besser als nichts.
    Während die Sonne sich langsam schwarz färbte und weißes Feuer über die Kontinente kroch, begann TOD sein trauriges Werk. Es war der letzte Respekt, den er einer Welt entgegenbringen konnte, auf der alles, was jemals gelebt hatte, gestorben war. Von der Blaualge bis zum Adler, vom H1N5-Virus bis zum Menschen.. alles war tot.
    Nur er und Binky waren noch übrig.


    Mit der Zeit beruhigten sich die Kontinente, Ozeane und Winde wieder. Über allem hing nun eine Totenstille, so intensiv, dass sie selbst dem Reaper unangenehm war.
    Weißes, sanft wogendes Gleißen umspielte lockend wie brennender Nebel TODs Fußknöchel.


    Tage sollten vergehen, bis TOD einen Entschluss fasste. Einen Entschluss, der seine Kompetenzen zwar bei weitem überschritt, letztlich aber die einzige Chance darstellte, die er den Menschen geben konnte, das Schicksal ihrer Welt abzuwenden…sofern dies überhaupt möglich sein sollte.


    OoC:
    Zusammenfassung: Armageddon.
    Sämtliche Lebewesen der Erde sterben, die Naturgewalten drehen durch und Tod bekommt 6,5 Milliarden neue Kunden, worüber er alles andere als glücklich ist.
    Er beschließt, den Menschen eine Chance zu geben, ihr Schicksal abzuwenden – und ab sofort geht’s weiter in Hatebreeder.
    Predestination (Teil 1) bitte closen und ins Archiv verschieben, _diese_ Variante der Zukunft ist beendet. Danke allen, die es gelesen haben.
    Und vielen Dank auch insbesondere an Phoe für seine stilistisch wie auch in kreativer Hinsicht ausgesprochen hochwertige Mitarbeit. Hat mich sehr gefreut, mal wieder mit dir zu schreiben.

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