Das Opfer des Schicksals...

  • Das Opfer des Schicksals


    Einst war die Welt noch in Ordnung:
    Der Himmel so klar, die Blumen so frisch,
    alles war einfach nur wunderbar.


    Eine Welt ohne Schmerz, Leid und Hass,
    jeder kannte jeden und alle verstanden sich hervorragend,
    alles schien einfach nur wunderbar.


    Die zweite Seite der Medaille blieb mir jedoch unbekannt,
    bis zu jener Zeit, die mein Schicksal beschwor,
    das Dunkel kam herbei, das Licht erlosch.


    Schmerz, Leid, und Hass überfluteten mein Herz,
    langsam, dann schnell und ohne Warnung,
    bestimmten sie nun mein ganzes Leben.


    Ich stand auf, sah mit leerem Blick hinaus,
    es war alles zerstört, der Seelenheil war dahin,
    mein Herz wurde schwarz wie die Nacht.


    Mit einer Träne fing es an, dann folgten zwei oder drei,
    aber irgendwann kam nichts mehr heraus, alles war leer,
    Tränen kamen nimmer mehr.


    Am Boden ein Wesen, sein Herz war still,
    sein Leben war nicht mehr, der Körper nur der Rest einer Hülle,
    ich schaute es an, doch ich konnte nicht mehr.


    Mit Gefühlen konnte ich nicht mehr dienen,
    kein Mitleid, keine Trauer, kein Entsetzen,
    einfach nur ein großes Nichts, inmitten dieser Welt.


    Ich ging hinaus, stand vor dem großen Schicksal, sagte laut:
    „Oh Schicksal, wie tust du mir bloß?
    War ich denn so schlecht, dass dieser Kriegt in mir tobt?
    Mein Leben, für mich hat es eindeutig keinen Sinn,
    denn du nahmst mir alles, was mir einst wichtig war.
    Ganz besonders diese eine Sache, die mich zu dem machte, was ich war...“


    Ich kniete nieder, schrie nun verzweifelt in dessen imaginäres Gesicht:
    „Gib es mir zurück, du hast eindeutig genug!
    Meines brauchst du nicht für deine Zwecke,
    nimm ein anderes Herz, denn meines ist schwarz und finster,
    wie der unendliche Tartaros, nur eines deiner Reiche!“


    Das Schicksal, es schwieg, sagte kein einziges Wort,
    es begann sich zu wenden und flog langsam fort.
    „Wieso!? Sage mir doch einfach nur wieso das Ganze nur!
    Großer Herrscher über das Licht, die Dunkelheit und das Nichts,
    sagt mir nur, sehe ich bald am Ende des Tunnels das Licht?“


    „Soweit bist du noch lange nicht, vielleicht wird es bald zu Ende sein,
    vielleicht aber auch nicht, es ist nur eine Frage des Seins,
    denn denkst du nicht, dass diese Welt verfault an allen Ecken und Enden?
    Dem Planeten ergeht es wie dir, er leidet sehr im Reich der Sterne.
    Und somit erlöse ich ihn von den Schmerzen...“


    Die Stimme verstummte, nix anderes schien mehr da,
    dennoch gab es ihn, der dem Schicksal gegenüberstand.
    „Die Welt? Die Welt vergeht? Für immer und ewig?
    Du verstehst nicht, ganz und gar nicht,
    denn du warst bestimmt nie immer hier.


    Glaube es kaum, aber ich fühlte damals noch,
    jede kleine Reaktion durchfuhr mich, wie ein Blitz.
    Fröhlichkeit, Glückseligkeit, schallendes Lachen von überall her,
    vor allem Freundschaft, Hoffnung und Liebe waren wichtig für uns Wesen,
    es war wie ein kleines Paradies, inmitten dieser teils unheilvollen Welt.


    Ich gebe zu, ich begann einige Fehler,
    doch sind diese nicht da, um aus ihnen zu lernen?
    Mir war nicht gut bei dem Gedanken,
    so zu sein wie ich war für diese relativ kurze Zeit,
    aber waren diese es wert, die Erde schwinden zu lassen?


    Versteh doch, mein Herz versank in Trauer,
    es war nicht so, wie ich wollt, wie es so kommen sollt.
    Ich sah es deutlich, doch verstehen wollte es dies nun dunkle Herz nicht,
    denn wie sollt es anderes sein, war ich blind vor Hass und Schmerz,
    durchlebte die größten Leiden, wie du’s dir möglichst vorstellen kannst.


    Ich bin vielleicht verloren, aber die anderen Seelen sind es nicht.
    Sie hatten Gefühle, mal Glück und mal keins,
    damit bitte ich dich nur dieses eine Mal, erfülle mir einen Wunsch.“
    „Ich erfülle ihn dir, denn deine Ehrlichkeit strahlt im Glanze des Lichtes.“


    „Lasse die Natur aufleben und den Himmel erglühen,
    große, leuchtende Sterne den Nachthimmel beschwören,
    Dämmerungen, die alle Wesen erfreuen und fröhlich stimmt,
    den Mond zum schweben bringen, wie ein schimmernder Sphäroid.


    „Belebe diese Welt wieder, so wie alles einst war, nur lasse mich unverändert.
    Das Problem war ich, somit hab ich es auch zu lösen und zu verschmerzen.
    Mein Leben ist nur eines von Milliarden auf Erden, was zu alledem nicht wichtig ist,
    also lasse das Leben erblühen auf diesem toten Planeten!“


    Das Schicksal verschwand, mit ihm die Dunkelheit,
    alles wandelte sich vom finstren Ton ins helle Licht
    und die Natur erstrahlte im neuen Glanze, wie durch Magie,
    sowie das Leben in den Straßen, was ging als sei nix passiert davor.


    Nur das eine Wesen war wieder da, wo er einst war, in einem Zimmer,
    dunkel, klein und erneut ganz allein, ohne einen Zweiten.
    Ich stellte mich hin, schaute hinaus und seufzte kurz,
    musterte alles nur mit einem Blick, flüsterte leise vor mich hin:


    „Das Schicksal ist fort, doch für welchen Preis?
    Schmerz, Leid und Hass waren geblieben, alles so, wie es vorher war.
    Mein Leben geht nun weiter, wie damals schon davor,
    ohne wirkliche Hoffnung, in meinem finstren, schwarzen Herzen...“


    ~~~


    Geschrieben am Dienstag, den 25. März 2003 – 02:12 Uhr


    ---


    *aus village kopier*
    Hmm... was ist da noch groß hinzuzufügen? Meine Laune war nich grad die Beste, als ich das geschrieben hab und da kam eben das hier heraus.
    Kritik wäre nett, thx schonmal im voraus.


    ~Goddy

  • *kekse aus fester werf* sorry, daß das Posting so spät kommt. Muß mal neue Kekse kaufen.


    Im Gesamten find ich das Gedicht wirklich beklemmend. Diese dunkle Stimmung klingt auch irgendwie nach Hoffnungslosigkeit.
    Als ich das gelesen hab, war ich echt bestürzt, und das sag ich in vollem Ernst. Ich denke schon, daß man dieses Gefühl kennt, wenn man weinen will, aber einfach keine Tränen mehr kommen, und das mehr in eine Art Gleichgültigkeit geht, aber dabei immer noch schmerzt...öh. Ich glaub du weißt was ich meine.
    Ich finde man bekommt Mitleid, wenn man das liest. Solche "Fehler" sind immer Ansichtssache, aber andere bewerten das gerne über, und das kann ja so weit gehen daß man selber glaubt, daß man mit seiner Non-Konformität wirklich überall aneckt. IMO sollte es aber genau andersrum sein.


    Ich hab dir ja gesagt, daß mich die Szene mit dem Wesen echt geschockt hat, weil die so intenstiv und treffend beschrieben ist, daß man nur noch dasitzt und den Text anstarrt.
    Diese Aufopferung für das Wohl anderer, weil man meint, die anderen mit sich selbst unglücklich zu machen, kann ich nachvollziehen. Sich aufopfern tut man nur zu gern, aber es hat eigentlich immer den entgegengesetzten Effekt von dem, was man erreichen will...ist es da dann nicht besser, einfach sein eigenes Leben zu leben, und wenn man dann allein sein muß? Andererseits gibts sicher irgendeinen, der charakterlich auf einen paßt, und wenns nur einer ist. Oops, ich schweife ab.
    Trotzdem ein mächtiger Höhepunkt im Gedicht.
    „Lasse die Natur aufleben und den Himmel erglühen" <-- das hat besondere Dynamik, wenn ich das mal so forsch bezeichnen darf. Wirkt wirklich episch, aber nich kitschig oder sowas...es hat so eine Stimmung, die ich aber nicht richtig in Worte bekomme. Wäre eines Bildes wirklich würdig.


    Versteh das nicht falsch, aber bei dieser Klasse rückt der Stil echt in den Hintergrund, den vergißt man richtig und versinkt da drin...ich kann dir beim besten Willen keine Kritik geben, auch keine konstruktive, weil einfach alles so verdammt stimmig ist. Und irgendwie wahr...ich denke, ohne eigene Erfahrungen kann man nicht so schreiben, aber vielleicht sind negative Erfahrungen ja auch in sofern was Positives, daß man nach ihrer Überwindung gestärkt ist und die Erinnerung für so ein kleines Sahnestück verwenden kann...keep it up and don't be judged by others, würde unsere Tutorin jetzt sagen.

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    Name: Korigan

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    In an average lifetime, the human heart will beat two billion times. You’ll produce over eight thousand gallons of saliva and grow three hundred and fifty miles of hair. You’ll eat the equivalent in weight of six elephants. The average life is full of near misses and absolute hits, of great love and small disasters. It’s made up of banana milkshakes, loft installation and random shoes. It’s dead ordinary and truly, truly amazing. What you’ve got to realise is, it’s all here now. So breathe deep and swallow it whole, because take it from me - life just whizzes by and then all of a sudden it’s… (Torchwood - "Random Shoes")

  • Danke für die Kritik, Thunda ^^


    Ich find es schön, dass sich wenigstens einer dazu überwindet das Gedicht zu kritisieren. Zu düster für alle anderen? *g*


    Danke nochmal...

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