Mob Rules: Temple of Two Suns

  • Willkommen zu meinem kleinen neuen Projekt, das ich versuchen werde, trotz arger stilistischer Schwierigkeiten und Schreibblockade weiterzuführen.


    Eine Menge von euch werden die Musik von Mob Rules kennen, aber auch die Geschichte hinter "Savage Land" und "Temple of Two Suns"? Ich hab mir jedenfalls gedacht, ich werde mal versuchen, das zweite Album Lied für Lied durchzugehen und eine kleine Fiction draus zu machen.
    Fanfic mit eigenem Soundtrack, olé.


    Leider wird mein stümpriges Getippsel der genialen Musik nicht im geringsten gerecht, deshalb seh ich das ganze als just4fun an. :smiling_face:


    <img src="http://home.arcor.de/tacimur/docs/cover_2suns.jpg">


    The Temple Fanfare/ Pilot of Earth (Prolog)



    Das Zeitalter der großen Kriege und Aufstände lag seit Generationen hinter uns. Im Tal des Tempels, dem Green Land, hatte die Menschheit ein neues Heim, neue Hoffnung und neues Leben gefunden, und „Insurgeria“, das Wort, das einstmals alles bedeutet hatte, wurde immer mehr zu einem gestaltlosen Schreckgespenst vergangener Zeiten. Oh, es war weit davon entfernt, zu einem bloßen Mythos zu verblassen, aber je weniger von den Alten übrig blieben, um so sagenhafter wurde die Geschichte unserer frühen Tage...
    Insurgeria. Unsere alte Heimat, und gleichzeitig Symbol die Zeit, in der wir unsere Vergangenheit zerschlugen und ziellos in die Wüste unserer Zukunft aufbrachen. Hunger, Verzweiflung und Unterdrückung führten erst zu weltweiten Aufständen - und dann zum alles vernichtenden atomaren Endkampf. Die Trockenheit verschlang von Jahr zu Jahr mehr von dem wenigen fruchtbaren Land, das unser geschundener Planet noch aufzubieten hatte, Explosionen von nie gekannten Ausmaßen verwandelten ganze Gebirge in Staub, Banden marodierender Abtrünniger plünderten, brandschatzten und schändeten, wo auch immer es Menschen gelungen war, der Hölle des Krieges zu entkommen. Nichts würde je wieder so sein, wie es einmal war.
    Alles, was den wenigen Überlebenden unserer Rasse am Ende blieb, war ihr nacktes Leben - und ihr Glaube. Wenn auch sonst niemand mehr für sie da war... die Sterne waren immer bereit, sich ihr Wehklagen anzuhören, stetig und unvergänglich.
    Und eines Tages antworteten sie.
    Zumindest ist es das, was Der Pilot erzählt. Wir verdanken ihm alles, keiner von uns wäre ohne den Piloten der Erde heute noch am Leben. Er selbst war es, der den geschwächten, geschundenen Seelen neue Kraft und Hoffnung einflößte. Er und kein anderer führte die lange, verlustreiche Reise durch die Wüste an, Er geleitete sie in das ferne Tal eines fremden Landes, und Er lehrte sie wieder, was es heißt, ein Mensch zu sein. Der Pilot verlangt keine Dankbarkeit - die gebührt einzig den Göttern - sondern nur Gehorsam. Nur gemeinsam können wir überleben, das ist es, was Er uns immer wieder erzählt. Einzig in der Gemeinschaft wird es uns gelingen, unsere Stärke und unsere Menschlichkeit zu wahren und uns vielleicht eines Tages wieder zu alter Größe zu erheben. Draußen im Wilden Land dagegen verschlechtern sich die Bedingungen noch immer. Fast täglich müssen wir sehen, was aus jenen Ungläubigen geworden ist, die die helfende Hand des Erdpiloten damals ablehnten. Vor einiger Zeit tauchten sie an den Grenzen des Greenlands auf und ließen keine Zweifel an ihren Absichten. Die Marauders ähneln mehr wilden Bestien als menschlichen Wesen; verzweifelt, ausgezehrt, brutal und triebgesteuert versuchen sie, zu überleben, in dem sie von uns nehmen was sie selbst nicht erschaffen können. Unseren Kämpfern gelang es zwar bislang immer, sie zurückzuschlagen und wieder in die Wüste zu treiben, doch die Bedrohung für die zaghaft aufkeimende Saat unserer Arbeit bleibt bestehen...

    Not under your command
    I know where I stand
    I won't change to fit your plan
    Take me as I am
    (Dream Theater - As I Am)

  • whaaa *sabber* Also wenn Schreibblockaden bei dir immer in so etwas grandiosem Enden....
    Durch den äußerst eindringlichen Schreibstil und die Art wie Du Spannung erzeugst wird diese Passage wirklich zu einem Erlebnis. Wenn man dann noch das betroffene Lied im Hintergrund hört versinkt man echt in der Geschichte.
    Das ganze erinnert mich sehr an AVATASIA, dort habe ich die Lieder auch erst schätzen gelernt, als ich Hintergrundgeschichte gelesen hatte.
    Ohne die machen die Lieder alleine nicht sooo viel Sinn.
    (Schön sind sie aber trotzdem !)


    Und wenn man bedenkt wie sorgfältig Du recherchiert hast, kann ich nur eins sagen : RESPEKT ! Ich freue mich echt schon auf mehr :smiling_face:

  • So, jetzt muß ich leider mal mit Charakteren und etwas konkreterer Handlung kommen. Ich weiß es starrt vor Klischees, aber das ist auch so gedacht. Das Kapitel ist hier noch nicht vollständig, ich poste einfach mal, was ich bereits habe.


    [Blockierte Grafik: http://www.iupui.edu/graphics/lightning.jpg]


    Outer Space


    Meine Erinnerungen an die lange Reise sind verschwommen. Alles, was ich mir davon noch in den Sinn rufen kann, sind vage Eindrücke von Hitze, Trockenheit und Anstrengung, und daß ich die meiste Zeit über sehr durstig war. Inzwischen bin ich neunzehn, wir zählen das fünfte Jahr nach unserer Ankunft, und das Greenland ist meine einzig wahre Heimat - oder? Mein Vater ist Mechaniker an der Westseite des Tals, und er hätte wohl gern gesehen, daß ich in seine Fußspuren trete, aber ich sehe darin keine große Zukunft. Wenn es keinen Treibstoff mehr gibt, wer braucht dann noch Leute, die sich mit Maschinen auskennen? Stattdessen bringt mir Travis bei, wie man Linsen herstellt. Keine Ahnung, wie alt er ist... auf alle Fälle ist Travis einer der wenigen, die sich an die Alten Zeiten erinnern können, bevor der Krieg ausbrach, auch wenn er nie darüber spricht. Ich dagegen kann mir von der Welt damals kein Bild machen, ich habe sie nie kennengelernt.


    Es ist noch früh am Morgen, die Dämmerung sollte eigentlich gerade eingesetzt haben, und dennoch ist es ungewöhnlich dunkel. Zum ersten Mal nach vielen, vielen Wochen bedecken dichte Wolken den Himmel, und ich hoffe inständig, daß es diesmal regnet. Unsere Ernte ist durch die anhaltende Trockenheit in großer Gefahr, unsere Vorräte viel zu knapp...
    Ich höre dem leisen Knirschen meiner Stiefel auf dem ausgedörrten Boden und dem leisen Klimpern des Werkzeugkastens in meiner Hand zu, als ich mich der Stadtgrenze nähere. Gut - vielleicht ist die Bezeichnung „Stadt“ nicht wirklich angemessen, all zu viele von uns gibt es nicht mehr. Selbst bei Vollerversammlungen am Fuße des Tempels herrscht nur mäßiges Gedränge. Wir sind die letzten Menschen...
    Die mehr schlecht als recht zusammengeschusterte Palisade mit ihren zwei, drei erst kürzlich aufgestellten, niedlichen Wachtürmen erscheint im blassen Licht des jungen Tages in meinem Blickfeld. Bevor die Marauders aufgetaucht waren, hatten wir nichts dergleichen benötigt, doch scheinbar war Friede auch jetzt, nach all den Jahren, nur eine Illusion: Erst gestern abend hatte es einen brutalen Überfall auf eine der Farmen etwas außerhalb gegeben. Nicht genug damit, daß die mißgünstige Natur unsere Nahrung verknappte, nun mußten wir das wenige, was uns blieb, auch noch gegen die Wilden verteidigen. Ich werde wohl nicht viel ausrichten können, doch es ist ein gutes Gefühl, zu helfen, und tüchtige Hände werden immer gebraucht.
    In weiter Ferne erklingt ein dumpfes Grollen - endlich, das erhoffte Anzeichen von Regen. Den Göttern sei Dank. Im selben Augenblick leuchtet die massive Wolkenwand am Horizont plötzlich weiß auf, und ich halte automatisch inne. Meine Nase nimmt den Duft von Feuchtigkeit in der Luft wahr, und wieder erklingt Donner - diesmal schon erstaunlich nahe. Doch ein anderes Geräusch mischt sich in das tiefe Poltern, viel heller und näher dringt es an mein Ohr. Ich brauche einen Augenblick, um es als menschliche Stimme zu identifizieren, die ungefähr aus Richtung eines der Türme kommt - der Wächter! Dies ist ein Alarm! Adrenalin schießt durch meine Adern, und ich lasse das Werkzeug fallen, wo ich gerade stehe. Kaum jemand außer mir dürfte hier bereits wach sein, also liegt es an mir, herauszufinden, was los ist. Mit zusammengebissenen Zähnen renne ich los, auf den Wachturm zu, während mir die ersten Regentropfen entgegenschlagen.

    Not under your command
    I know where I stand
    I won't change to fit your plan
    Take me as I am
    (Dream Theater - As I Am)

  • Whow ! Whow ! Und nochmals: Whow !
    Richtig ungewohnt einmal eine Geschichte aus der Ich-Perspektive zu lesen, aber man kann sich dadurch auch irgendwie seh rgut in dne Char hineinversetzen (Auch wenn man noch wenig von ihm weiß)
    Die Stimmung bringst du wirklich toll rüber.
    Sobald du weitergeschrieben hast (also vielleicht das obere editierst) werde ich das Posting hier auch dementsprechend erweitern :smiling_face:

  • es liest sich wirklich gut und interesant ist es auch. und auc hich bitte darum, das du keine längeren posts machst als wie da oben. Ich mag so lange geschichten auch nicht lesen, wenn der post zulange ist. Aber alles in der geschichte kommt gut rüber. aufjedenfall möchte ich auch mehr. *sich seinen schreibstiel anschau* meiner ist nicht grade der beste find ich...


    aufjeden fall Arka: MEHR *sabber*

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