Gedicht: "Hassliebe"

  • Habe hier mal etwas geschrieben, dass mich richtig traurig, wütend und bedrückt zugleich macht. Lest selbst /:


    "HASSLIEBE"



    Sie sorgen sich um mich,
    sind für mich da.
    Ihre Anwesenheit ist herrlich,
    ihre Wärme wunderbar.
    Vernünftig und mit erhobenen Finger,
    so wie es sein muss,
    haben sie mir geholfen, immer,
    so ganz ohne Frust.


    War ich mal schlimm,
    und ich war's nicht selten,
    sie nahmen mich unter ihr Kinn,
    und taten es nicht vergelten.
    Ich bin ihnen heilig,
    das Produkt ihrer Liebe.
    Sie hatten's nie eilig,
    und gaben mir Geborgenheit in die Wiege.


    Ich lache, ich lache laut,
    und zwar über alle, auch mich,
    der das alles glaubt.
    In's Dunkel bring' ich nun Licht.
    Dies ist ein reines Lügenmärchen,
    es wäre nur zu schön, wär's wahr.
    Sie waren nur ein kleines Pärchen,
    das öfters Spaß hatte im Jahr.
    Ja, sie hatten ihren Spaß,
    bestimmt viel Sex und Liebe,
    in unbestimmtem Maß.
    Ihre Gene hatten viele Kriege.


    Ich bin das Produkt deren Lust,
    doch war ich nie gewollt.
    Und all der aufgestaute Frust
    kam später auf mich zurück gerollt.
    Sie schlugen mich,
    und sie tu'n es auch heute noch.
    Sie sagten es mir in's Gesicht,
    dass ich ihr Leben unterbroch'.


    Jede Sekunde mit mir war eine Qual,
    so fühlt es sich für mich an.
    Hattet ihr keine andere Wahl,
    und nahmt mich deshalb zu hart 'ran?!
    Ein gebrochener Fuss, ein blaues Auge und Prellungen,
    das waren oft Begleiter meiner Kindheit,
    das, nicht nur Schwellungen.
    Ihr lacht, während ich hab' geschreit.


    Gott, wie konntet ihr nur?
    Mein Tagebuch, voller Geheimnisse,
    ihr last es, bockich und stur.
    Alles hinterlässt psyisische Risse.
    "Rabenmutter" schimpfte ich in's Buch,
    und Mutter war empört.
    Ich war euch nur ein Fluch,
    selbst Vater hat mein Vertrauen zerstört.
    Ja, Vater hat sich lustig gemacht,
    denn im Tagebuch war der Schmerz beschrieben.
    Dass ich euch nicht nach dem Leben tracht'
    kapier' ich nicht. Egal wie, ich werd' euch leider immer "lieben"...




    (Christin, du bist das schönste und stärkste von allem.
    Und nur wegen dir die Sterne von Himmel fallen.
    So lang hielt's du durch, die Hölle ist bald vorbei.
    Du hast es fast geschafft, du bist bald frei.


    ...Ich bin für dich da, also weine nicht...)

  • Hmm spontan drängt sich mir die Frage auf, ob das was du da schilderst persönliche Erfahrungen sind. Offen gesatnden bin ich mir dessen fast sicher, denn so naturgetreu wie du die Gefühl da zum Ausdruck bringst kann das nur jemand, der es auch selbst erlebt hat.
    Eine Frage aber noch, die kursiv gedruckten Zeilen, gehören sie zum Gedicht ?


    Achja, und ein kleiner Druckfehler ist mir aufgefallen:


    >der das alles glaubt.
    >Ich Dunkel bring' ich nun Licht.


    "Ins Dunkel bring ich nun Licht." Müsste es eigentlich heißen.
    Und von dem Rhythmus her würde ich sogar sagen "Ins Dunkel bringe ich nun Licht". Aber das ist nur meine Meinung und ich verstehe selbst nicht sonderlich viel von so etwas.


    Edit: Okay ich sehe das mit dem "ins Dunkel".. hast du schon editiert ^^

  • Für mich klingt das als würdest du die Gefühle einer anderen in Worte
    fassen und mit dem kursiven ihr deinen beistand nahe legen.



    Wenn es nicht so sei, möchte ich hinzufügen, dass ich es so interpretiere
    und nicht ausdrücken will dass es so sein muss wie ich es sage.


    1. Suche nach der Perfektion deines Charakters

    Ein klarer Spiegel reflektiert die Realität.

    -

    2. Verteidige die Wege der Wahrheit
    Laß deine Handlungen für dich sprechen.

    -

    3. Pflege den Geist des Strebens
    Halte deinen Geist zum Lernen offen.


    Wer glaubt etwas zu sein,
    hat aufgehört etwas zu werden.

  • Blieb ja nicht viel Auswahl übrig :winking_face:
    Ja, stimmt, dies sind Erfahrungen und erinnerungen eines anderen Menschen, der mir sehr nahe steht. Und ich stehe diesem Menschen bei, nicht nur jetzt... Aber dennoch gerade jetzt *sich seltsam ausdrück*

  • Oh mein..
    Sowas kennt man (kenne ich) nur aus Schlechte-Vorstadt-Filmen... Das gibt mir so einen Realitätsstoß, der michruckartig zurück in die Wirklichkeit drängt..


    Das Gedicht ist gut formuliert, man kann richtig mitfühlen..


    *drückt Christin*
    *drückt Shiron*


    *seufzt*


    it is a tale
    Told by an idiot, full of sound and fury,
    Signifying nothing.

    William Shakespeare, Macbeth V/5

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