Ohne jede Vorwarnung seitens der Maus oder auch von ihm, begann das kleine Wesen zu kuscheln.
Naowri hatte es zunächst nicht einmal bemerkt, nein er schaute noch zu Kagome, während sich das kleine, unbekannte Nagetier an ihn schmiegte. Und dann, aus heiterem Himmel, fiel ein Wort, ein Name, der seine Augen aufstarren ließ.
Wie in Zeitlupe dreht der Vierbeiner seinen Kopf zu Mizu und erkennt, wer diesen Namen aussprach... und wo diese Person gerade war...
Die Maus kuschelte mit ihm, ausgerechnet mit ihm.
Ausgerechnet eine Maus!
Ein Kloß bildete sich im Halse Naowris, wenn er schwitzen könnte, dann würde er dies nun tun. Doch statt dessen hämmert sein Herz in seinem Brustkorb.
Reflexartig sprang er, als die Zeit wieder scheinbar normal verlief, etwas nach hinten, schüttelte Mizu ab.
Erst eine Sekunde später schämt sich der rote Vierbeiner für dieses Verhalten... schämt er sich für seine einzige Angst.
Doch vielleicht war es nicht nur die Angst vor Mäusen, sondern auch jener Name, den Nao vernommen hatte.
Shiron...
Flüstert er leise.
Dieses Wort hatte in ihm gerade etwas geweckt, dass er noch nicht bereit war, sich daran zu erinnern. Sein Blick haftet auf Kagome, schuldvoll und zutiefst betrübt.
Er kann sich dieses Schuldgefühl nicht erklären, warum er ausgerechnet bei Kagomes Anblick so traurig war, doch er wusste eines wieder sicher:
... ich habe ihn getötet.
Vor seinem inneren Auge verschwimmt die Welt zu einer unförmigen, unsteten Masse von Zeit und Raum. Als sich das Bild schärft befindet sich der schweigeinde Vierbeiner in einem Wald, auf einem Pfad, einer unbefestigen Straße. Sie führt zu einem kleinem Walddorf, ein idyllisches, kleines Paradies für Menschen, die von dem Leben im Kapitalismus und der Unterdrückung nichts wissen wollten.
Es ist ein naives Dorf, das vor nur kurzer Zeit einem jungen Mann Unterkunft gewährt hatte. Ein junger Mann, dessen Handeln der Untergang des Dorfes und sein eigener bedeuten sollte.
Die Szene springt, zeigt Bilder eines verstörten Mannes, der gerade ein Säugling in der Luft hält, der Mutte aus dem Arm entrissen. Er versenkt seine spitzen Eckzähne in den Leib des Babys, so wie er es mit der Mutter danach tat. Feuer lodert in einigen Häusern, etwas Asche regnet auf Naowris Haupt, der das nicht lange mit angesehen hatte. Mit einem leichten, wahnsinnigen Grinsen auf den blutverschmierten Lippen, geht der Fremde auf ihn zu.
...getötet... er hatte einen letzten Wunsch...
Es schießt ihm eine nächste Erinnerung in seinen Kopf.
Wieviel Zeit vergangen ist, ist ungewiss. Doch der Besiegte liegt auf dem Rücken im eigenen, schon geronnem Blut.
Er spricht etwas, dass Naowri nicht versteht - wie ein Stummfilm wirkt dies alles. Leicht bizarr - abstrakt. Doch ein Detail ist genau zu erkennen.
Der Fremde reicht der Katze eine kleine Glocke und einen Ring. Er lächelt leicht, als er den Ring noch einmal anschaut. Ein letztes Mal Blut hustend versiegt ihm der Atem.
Es gab einen Toten mehr auf dieser Welt.
Naowri nickt andächtig, streicht dem Besiegten die Augenlider zu und beginnt fort zu gehen. Er beginnt zu laufen und letztendlich beginnt er zu sprinten...
immer in eine Richtung...
...hierher...
Naowri schaut nun zu dem kleinen Wesen, Mizu, mit einem teils ängstlichem, teils dankaren Blick.
Dann steht er auf, irgendwie unfähig zu Kagome zu schauen. Die Schuldgefühle plagen ihn.
{Habe ich es ihr schon gesagt? Wann ist das passiert? Ich bin mir sicher, dass es meine Erinnerung ist...}
Dann schaut er auf seine Pfote... sie schmerzte noch leicht und er wusste beim besten Willen nicht warum.
Zusammenfassung:
Naowri zeigt seine Angst gegenüber von Mäusen und erinnert sich an einige Dinge, als Mizu den Namen leise flüstert.
Bedrückt von Schuldgefühlen ist er nicht fähig Kagome in die Augen zu schauen, stattdessen spürt er, dass seine Pfote etwas schmerzt....